Urdenbach Orgel nach 28 Jahren eingeweiht

Urdenbach · Nach den Wartungsarbeiten an der Orgel in der Herz Jesu Kirche ist der Unterschied deutlich hörbar.

 Zu einer würdigen Feier gehört auch ein Chor: Hier in Urdenbach singt die Gemeinde mit.

Zu einer würdigen Feier gehört auch ein Chor: Hier in Urdenbach singt die Gemeinde mit.

Foto: Olaf Staschik

Klar, kräftig und klangvoll ertönt die Musik am frühen Samstagabend in der Herz Jesu Kirche, Urdenbacher Allee 113. Dank umfassender Reinigungs- und Reparaturarbeiten klingt die Orgel jetzt so, wie schon seit Jahren nicht mehr, was selbst dem ungeübten Zuhörer auffallen dürfte. Anlass genug, das für den Gottesdienst existentielle Musikinstrument mit einer besonderen Messe einzuweihen.

"Die Orgel ist 1987 errichtet worden und wurde bis heute nie ganz fertig gestellt", erklärt Pfarrer Thomas Vollmer. Eine Tastenreihe, ein sogenanntes Manual sei bis heute noch immer stumm. Dies ist auch der Grund, warum die Orgel nie feierlich eingeweiht wurde. Nach 28 Jahren funktioniert das Manual zwar immer noch nicht, aber umfassende Reinigungs- und Reparaturarbeiten haben die Klangqualität der Orgel wesentlich verbessert. "Wir haben ein Register nach dem anderen ausgebaut und gesäubert", sagt Orgelbauer Guido Schumacher, der sich auf die Ausschreibung der Kirche hin beworben hat.

"Nach so vielen Jahren setzten sich vor allem Kerzenwachs und Staub in den Pfeifen fest." Dies führt dazu, dass die kleinen Ventile verkleben und die Pfeifen gar nicht mehr oder eben verzerrt klingen. Eine Orgel in der Größe, wie sie in der Herz Jesu Kirche steht, besitzt 24 Register, die jeweils aus 56 Pfeifen bestehen, welche alle einzeln und von Hand gereinigt wurden.

Während der zweieinhalb Monate, die die Arbeiten in Anspruch nahmen, feierte die Gemeinde auch weiterhin Gottesdienste in der Kirche. Dies stellte Organist Ulrich Karg immer wieder vor eine Herausforderung. "Ich habe versucht, so gut es eben ging mit den Registern zu spielen, die da waren. Und das hat auch ganz gut geklappt." Dennoch ist Karg froh, dass das Improvisieren ein Ende hat.

"Die Orgel klingt jetzt wie befreit. Der Klang ist ausgewogener und homogener", erklärt der Organist. Im Zuge der Arbeiten ist die Orgel auch nachintoniert worden. Das heißt, die Pfeifen sind jetzt klanglich besser auf den Raum eingestimmt. "Damit sind jetzt zumindest die nötigsten Arbeiten erledigt", so Vollmer. Von einer Fertigstellung der Orgel kann der Geistliche jedoch nur träumen. "Das wäre mit enormen Kosten von rund 250.000 Euro verbunden", schätzt Vollmer.

Jetzt, wo die Orgel zumindest wieder wie neu klingt, holte die Gemeinde das damalige Versäumnis nach und weihte die Orgel mit Weihwasser und Weihrauch ein. Ein Fest.

(RP)
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