Urdenbach Eine echte Kölnerin wird 100 Jahre

Urdenbach · Elisabeth Siebert kam in jungen Jahren nach Düsseldorf, neben dem Theaterspielen blieb ihre Heimat auch ihre Leidenschaft.

 Elisabeth Siebert freut sich über zahlreiche Familiengäste und Bürgermeister Günter Karen-Jungen, der im Namen der Stadt gratuliert.

Elisabeth Siebert freut sich über zahlreiche Familiengäste und Bürgermeister Günter Karen-Jungen, der im Namen der Stadt gratuliert.

Foto: Olaf Staschik

Eine echte Kölnerin feiert heute ihren runden Geburtstag: Elisabeth Siebert wird sagenhafte 100 Jahre alt und sie hat fast ihr gesamts Leben in Düsseldorf verbracht.

"Sie kam als junges Mädchen mit ihrer Mutter zu Fuß von Köln nach Düsseldorf, weil ihr Zuhause ausgebombt war", erzählt die Tochter Melanie Kloetzke. Zwei Ehen und sieben Kinder gehören zu Elisabeth Sieberts aktivem Leben. Neben ihrer Sorge für die große Familie verdiente sie zusätzlich Geld als Reinigungskraft - angestellt bei der Stadt Düsseldorf.

Die Jubilarin verbrachte 55 Jahre in "ihrem" Stadtteil Hassels. Die meiste Zeit davon allein, denn ihr zweiter Mann starb als sie 51 Jahre alt war. "Sie lebte bis Anfang ihrer neunziger Jahre noch eigenständig in ihrer Wohnung und sie hatte immer viele Kontakte," sagt die Tochter ein wenig stolz.

So war das Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Spiel eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Die Spielrunden haben immer abwechselnd irgendwo stattgefunden. Auch das Handarbeiten und Kartenspielen zählte die alte Dame zu den bevorzugten Hobbys.

Doch dann hegte sie bis weit in ihre achtziger Jahre eine ganz besondere Leidenschaft auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Als Laienschauspielerin engagierte sich die Jubilarin bei einer Theatergruppe des Roten Kreuzes - bis es ihr einfach persönlich nicht mehr möglich war und auch viele ihrer Mitspieler gestorben waren.

Seit rund viereinhalb Jahren ist das Sana-Seniorenheim die Heimat von Elisabeth Siebert. "Heimat" jedoch eigentlich nicht wirklich. Wie das bei Kölnern so ist, blieb bei ihr eine außergewöhnliche Verbundenheit. "Obwohl sie die meiste Zeit in Düsseldorf lebt, hat sie bei allen Gelegenheiten zu Köln gehalten", erzählt die Tochter lachend.

Inzwischen ist die Jubilarin stolze Großmutter und Urgroßmutter von elf Enkeln und 16 Urenkeln. Heute wird im Sana-Seniorenheim mit viel Kuchen und noch mehr Gästen gefeiert. "Es kommen die Kinder und Enkelkinder, wir sind heute ungefähr 20 Personen", sagt Melanie Kloetzke. Eine Eigenschaft sei noch ganz wichtig bei ihrer Mutter: "Sie hat sich niemals hängenlassen. Ne echte Kölsche eben.", sagt ihre Tochter.

(RP)
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