Urdenbach Baumpfleger kämpfte um die Kletterkrone

Urdenbach · Der Urdenbacher Manuel Schulte trat gegen 41 Konkurrenten bei der NRW-Meisterschaft der Baumkletterer in Witten an. In der Paradedisziplin, dem Arbeitsklettern, wurde er Siebter.

 Manuel Schulte hängt gerne im Baum - als Baumpfleger kann er Hobby und Beruf miteinander verbinden.

Manuel Schulte hängt gerne im Baum - als Baumpfleger kann er Hobby und Beruf miteinander verbinden.

Foto: Hoff

Speedklettern, einen Verletzten aus dem Baum retten und so schnell wie möglich an einem Seil die Baumkrone erklimmen. Während die meisten das Wochenende zur Erholung nutzten, sah so der Samstag des Düsseldorfers Manuel Schulte aus. Der 37-jährige Baumpfleger hat seinen Garten- und Landschaftsbaubetrieb an der Kolhagenstraße in Urdenbach. Er war einer der 42 Teilnehmer an der Meisterschaft der Baumkletterer, die am 30. und 31. Juli im Wittener Stadtpark stattfand.

Dieser Wettbewerb ist sowohl körperlich, als auch geistig anstrengend und spiegelt seinen Arbeitsalltag wider. Denn der Beruf des Baumkletterers ist anspruchsvoll: Da, wo Leitern und Hebebühnen nicht mehr hinkommen, müssen Karabiner und Sicherungsseil ran. "Um Baumkletterer zu werden, muss man verschiedene Zertifikate und Kletterscheine machen", erklärt Manuel Schulte. Es braucht mehr als 300 Kletterstunden, bis man schließlich die Zertifikation des EPW, des europäischen Baumpflegers, erhält. Trotzdem könnten auch Laien die Baumpflege anbieten, was ein Problem darstelle. "Solange nichts passiert, kann jeder Baumpfleger sein. Und es gibt viel zu viele, die das ohne fachlichen Hintergrund machen", sagt der Diplom-Ingenieur.

Dabei sei vor allem das Fachwissen wichtig, denn jeder Baum reagiere anders auf beispielsweise abgetrennte Äste. Auch spiele der Kontakt zu den Arbeitskollegen eine große Rolle. Diese müssten im Falle eines Unfalls den Verletzten sichern und aus dem Baum zurück auf den Boden bringen. Genau dieses Können wird auch bei der "Kletterkrone", der NRW-Meisterschaft der Baumkletterer, auf die Probe gestellt. Doch dem selbstständigen Unternehmer geht es nicht alleine ums Gewinnen. "Natürlich will man nicht unbedingt Letzter werden, aber am Wichtigsten ist doch das Messen mit den Kollegen und das Dabeisein." Somit zählt auch das Treffen mit anderen Kletterern und der Austausch von neuen und körperschonenderen Techniken zu seinen schönsten Erinnerungen an das vergangene Wochenende.

Gut abgeschlossen hat Manuel Schulte trotzdem: In der Gesamtwertung erreichte er den 18. Platz. Besonders stolz ist der 37-Jährige jedoch auf seine Platzierung in der "Königsdiziplin", dem Arbeitsklettern. Bei diesem sind verschiedene Punkte im Außenastbereich der Baumkrone zu erklettern. Hier gelangte er auf den siebten Platz.

"Das Klettern an sich, die körperliche Forderung und das Draußensein ist das Schöne an meinem Beruf", erklärt der Baumpfleger. Dann passt es natürlich, wenn sich Arbeit und Hobby so gut ergänzen wie bei Manuel Schulte.

(RP)
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