Unterrath Unterrather kämpfen für Gaslaternen

Unterrath · Der Bürgerverein will alle Lampen auf einen Erhalt hin prüfen lassen.

Der Zeitpunkt für den runden Tisch zum Thema Gaslaternen war ungünstig gewählt. Alle Lokalpolitiker der Bezirksvertretung 6 waren verhindert, da gleichzeitig die Fraktionssitzungen zur Vorbereitung auf die Sitzung des Gremiums anstanden. Erika Prill, Vorsitzende des Bürgervereins Unterrath 1909 und Lichtenbroich, zeigte sich dennoch enttäuscht: "Dass gar keiner, auch niemand von der Verwaltung oder den Stadtwerken, unserer Einladung gefolgt ist, zeigt mir, dass wir gar nicht ernst genommen werden, Mitbestimmung nicht erwünscht ist."

Viele Dinge, die beim runden Tisch geklärt werden sollten, blieben deshalb offen. Dazu gehörten die Fragen zum Zeitplan, dem weiteren Ablauf des Verfahrens, zu den Gründen der Umrüstung und zu den Kosten. Die von der Stadt geschätzten Kosten in Höhe von 4000 bis 6000 Euro pro Erneuerung einer Laterne werden stark angezweifelt, da dem Verein aktuelle Gebührenbescheide über 13.000 Euro vorliegen.

Besonders verärgert ist der Verein darüber, dass laut den erstellten Gutachten in ganz Unterrath und Lichtenbroich bisher nur Gaslaternen in der D-Zug-Siedlung und im Gebiet rund um den Kehler-Platz eine Chance auf Erhalt haben. "Nimmt man uns nun noch die wenigen schönen Plätze und Straßenzüge mit historischen Gaslaternen, werden die Stadtteile zu einem unattraktiven Einheitsbrei", sagen die Vertreter des Bürgervereins.

Sie wollen nicht einzelne Straßenzüge bevorzugen und haben deshalb alle 102 Straßen in Unterrath und Lichtenbroich, an denen noch Gaslaternen stehen, bei der Verwaltung zur Prüfung angemeldet. Außerdem wollen sie Einblick in die Protokolle erhalten, mit denen die Bewertungen der Laternen nach vielen verschiedenen Kriterien vorgenommen werden. Denn diese, wie beispielsweise die Einstufung nach Atmosphäre, sind den Vereinsmitgliedern zu subjektiv.

Die Bezirksvertretung 6 hat inzwischen einen Antrag an die Verwaltung gerichtet, mit dem diese aufgefordert wird, den im Dezember gefassten Ratsbeschluss umzusetzen. So wurde beispielsweise noch keine Teststrecke mit unterschiedlichen Leuchtkörpern aufgebaut, bei der die Bürger die verschiedenen Modelle in der Praxis erleben können.

(brab)
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