Unterrath Petruskirche wird nun doch saniert

Unterrath · Die Zukunft der Unterrather Kirche war lange Zeit ungewiss. Jetzt steht fest, dass das unter Denkmalschutz stehende Gebäude als Gotteshaus erhalten bleibt. Das 60-jährige Bestehen wird im Juli groß gefeiert.

 Die Petruskirche ist auch als Ort für Veranstaltungen beliebt. Gospelkonzerte fanden bereits mehrfach dort statt.

Die Petruskirche ist auch als Ort für Veranstaltungen beliebt. Gospelkonzerte fanden bereits mehrfach dort statt.

Foto: hans-jürgen bauer

Das Gemeindeleben zeitgemäß gestalten und gleichzeitig Kräfte und Ressourcen bündeln - dieser Herausforderung hat sich die Evangelische Kirchengemeinde Unterrath gestellt und lange an einem entsprechenden Konzept gearbeitet. Nach vielen, teils sehr kontroversen Diskussionen wurde schließlich entschieden, ab 2020 das Gemeindeleben auf den Standort am Diezelweg zu konzentrieren. Die Petruskirche Am Röttchen bleibt hingegen für Gottesdienste erhalten und kann nun ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Eine andere Nutzung hätte sich ohnehin schwierig für die Petruskirche gestaltet, da das Gebäude unter Denkmalschutz steht.

"Da nun feststeht, wie die Kirche weiter genutzt wird, werden auch Sanierungsarbeiten in Auftrag gegeben. Der Fußboden muss überarbeitet, die Elektrik auf den neuesten Stand gebracht und die Fenster müssen repariert werden. Anschließend wird auch die Orgel repariertt", sagt Kurt Schaaf, Vorsitzender der Presbyteriums. Danach soll ein Innenarchitekt Vorschläge machen, wie in der großen Kirche auch kleinere Räume geschaffen werden können, damit die rund 50 bis 70 Teilnehmer der Gottesdienste sich nicht verloren vorkommen. Denn die Petruskirche hat Platz für 770 Personen und wird deshalb nicht nur als Gottesdienststätte sondern auch für große Veranstaltungen gern genutzt. So finden dort Konzerte, Musicals, Kabarett und das große Weihnachtskonzert statt.

Erbaut wurde die Kirche vor 60 Jahren nach Plänen des bekannten Architekten Helmut Hentrich, der unter anderem das Drei-Scheiben-Haus entworfen hat. Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde sie am 17. Juli 1956 eingeweiht. Sie gehört zu den interessantesten nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Sakralbauten in Düsseldorf. Denn sie ist sehr unkonventionell gestaltet: Sie bildet ein längsorientiertes Sechseck und bietet, bedingt durch ihren Giebelzuschnitt, dem Betrachter die Gestalt eines großen Schiffbugs. Neuartig war damals die von den Mannesmann-Röhren-Werken gefertigte Dachkonstruktion mit einer Spannweite von 32 Metern. Sie besteht aus 252 weiß gestrichenen Rohren, die in einem Flechtwerk in 880 Kugeln miteinander verknotet sind.

Ungewöhnlich ist auch die Empore hinter den beiden Eingängen. Sie steht völlig frei, wird von vier Stahlbetonstützen getragen und ist durch eine Wendeltreppe mit Erd- und Kellergeschoss verbunden.

Das Jubiläum wird zehn Tage lang, vom 8. bis zum 17. Juli, mit einem vielseitigen Programm gefeiert. Den Auftakt gestaltet am Freitag, 8. Juli, der Kabarettist und Theologe Okko Herlyn mit dem Programm "Hier stehe ich und kann nicht anders". Es ist eine temporeiche Collage aus Szenen und Songs - mal ironisch, mal poetisch, mal ganz direkt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt kostet zehn Euro.

Vom 12. bis zum 14. Juli öffnet die Petruskirche täglich von 16 bis 19 Uhr ihre Türen. Dann wird Musik geboten, und am 13. Juli hält Lea Fernau um 16 Uhr einen Vortrag zum Thema "Architektur der Petruskirche". An allen Tagen liegt zudem Infomaterial über den Kirchenbau aus.

Am Samstag, 16. Juli, wird von 18 bis 22 Uhr eine Party vor (und bei schlechtem Wetter in) der Kirche gefeiert. Dann will die Band Brentwood Skiffers mit Waschbrett, Banjo, Mundharmonika, Bass und Gitarre für Stimmung sorgen. Ausklingen werden die Feierlichkeiten am Sonntag, 17. Juli, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst und anschließendem Sektempfang.

(brab)
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