Unterrath 40 Jahre für Familien in Düsseldorf

Unterrath · Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) hat sich von einer kleinen Selbsthilfeorganisation zu einem modernen Dienstleister entwickelt. Beratung und Betreuung von Familien stehen im Mittelpunkt der Arbeit.

 Austausch in der Spielgruppe: die Mütter Nadine Greger (l.) und Heike Kröll mit (v.l.) Yannick, Malin (beide zwei Jahre) und Hanno (ein Jahr alt).

Austausch in der Spielgruppe: die Mütter Nadine Greger (l.) und Heike Kröll mit (v.l.) Yannick, Malin (beide zwei Jahre) und Hanno (ein Jahr alt).

Foto: Anne Orthen

Genau vor 40 Jahren, im November 1967, hat sich Kind VAMV Düsseldorf zunächst als Verband alleinerziehender Mütter und Väter gegründet. Die Hauptaufgabe war damals die Verbesserung der Lebenssituation von Alleinerziehenden bzw. Ein-Eltern-Familien. Eine der größten Herausforderungen bestand darin, eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Hierfür fehlte eine flächendeckende, verlässliche, qualitativ gute und auch flexible Kinderbetreuung.

Auch heute noch setzt sich die Initiative besonders für die Stärkung der Ein-Elternfamilien ein. Sie bietet Beratungs- und Vernetzungstreffen an, den Kurs "Kinder im Blick" für hochstrittige Eltern, den Erziehungskompetenzkurs "Starke Eltern-Starke Kinder", sowie vielfältige Bildungsangebote.

Viele Angebote, darunter vor allem Betreuungen im Alltag, richten sich aber an alle Familien in Düsseldorf. "Im Rahmen der Kinderbetreuungen umfasst unser Angebot die Kindertagespflege, die Ambulante Familienpflege, Betreuungen für Eltern mit Kindern mit besonderem Förderbedarf sowie Ferienbetreuungen", sagt Kristin Granov, eine der beiden Geschäftsführerinnen. Tritt ein akuter Notfall wie die Krankheit einer Mutter ein, stellt Kind VAMV beispielsweise sogenannte "Notmütter", welche dann den Haushalt weiter führen und die Kinder betreuen. Oft gibt es dafür mehr Anfragen, als der Verband abdecken kann.

Insgesamt 15 fest angestellte Mitarbeiter und rund 90 Honorarkräfte beschäftigt der Verein. Alle Mitarbeiter sind qualifiziert und geprüft. Eine Fachanwältin beispielsweise informiert über rechtliche Fragen bei Trennung und Scheidung und Diplom-Pädagogen leiten unter anderem Spielgruppen. Der Verband bildet aber auch selbst aus, bietet etwa zertifizierte Qualifizierungen zur Tagesmutter, Tagesvater und Kinderfrau an. "Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Platzangeboten in der Kindertagespflege suchen wir selber laufend neue Tagesmütter, Tagesväter und Kinderfrauen", sagt Geschäftsführerin Jutta Rechter.

Der Selbsthilfeverein achtet darauf, dass seine Projekte und Kurse auf die verschiedenen Lebenssituationen zugeschnitten sind. Dabei geht der Verband bei seinen Kursangeboten immer wieder auf neue Entwicklungen ein. Für die steigende Zahl der Tagesmütter und -väter bietet er zum Beispiel seit einem Jahr Spielgruppen an. Die Kinder kommen so mit Gleichaltrigen zusammen, und die Betreuer können sich über ihre Erfahrungen austauschen.

Zum Programm gehören außerdem Kochkurse, Erste-Hilfe-Kurse, Kreativangebote, Ausflüge, Babymassage und Entspannungstraining. Einige Kurse sind auf Teilnehmer in besonderen oder extremen Lebenslagen zugeschnitten. So wird beispielsweise eine Gesprächsgruppe für Schwangere angeboten, die wissen, dass sie ihr Kind alleine großziehen werden. Viele Angebote erfreuen sich aber auch seit Jahren unveränderter Beliebtheit.

Dazu gehört das vor 40 Jahren bei der Gründung des Vereins ins Leben gerufene Sonntagsfrühstück. Im Schnitt 15 Mütter und Väter nutzen jeweils mit ihren Kindern die Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und auch so dann neue Kontakte untereinander zu knüpfen.

(brab)
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