Die monatliche Aktion "Sonntags Kochen" vom Verein Grenzenlos hat auch bei diesmal wieder viele hungrige Gäste in das Unterbilker Restaurant gelockt. Im Normalfall wird dort nur unter der Woche am Herd gezaubert, aber ein Mal im Monat bereiten wechselnde Teams am Sonntag Drei-Gänge-Menüs vor. Diesmal waren es die "Gerresheimer Söhne", die sich nach dem Vorbild ihrer Väter - den "Gerresheimer Freunden" - für sozial und finanziell Schwächere einsetzen. Das Konzept beim "Sonntags Kochen" folgt dabei dem gleichen Prinzip wie die Essensangebote unter der Woche im Grenzenlos-Café. Einkommensschwache Menschen erhalten ihr gesamtes Menü für 2,50 Euro, alle anderen Gäste zahlen fünf Euro. "Jeder Gast, der zu uns kommt, soll sich so wohl fühlen, wie in jedem anderen Restaurant auch", sagt Walter Scheffler, Vorsitzender des Vereins. "Wenn man Arme wie Arme behandelt, dann verhalten sie sich auch so. Wir wollen den Menschen die Möglichkeit geben für kleines Geld ein leckeres Essen zu bekommen. Ein Konzept ohne Bezahlung ist nicht förderlich - das hat auch etwas mit Wertschätzung und Selbstachtung unserer Gäste zu tun."

Neun Stunden Vorbereitung haben sich die Gerresheimer Söhne am Samstag genommen, um rund 90 Gäste am Sonntag kulinarisch verwöhnen zu können. "Wir kochen alle privat sehr gerne und deshalb macht es uns natürlich viel Spaß im Rahmen dieser Aktion mal neue Gerichte auszuprobieren", erzählt Jamie Gerits, der die Idee mit der ausgefallenen Suppe hatte. Im Anschluss haben die Gäste bei der Hauptspeise die Wahl zwischen dem Steinpilz-Risotto oder orientalischen Frikadellen mit Couscoussalat. Zum Dessert gibt es eine Panna cotta mit Himbeersoße.

"Wir haben viele Stammgäste, die das Angebot hier gerne annehmen", sagt Scheffler und deutet auf Klaus: Der wohnt keine 300 Meter vom Café entfernt und ist fast täglich Gast, wie er erzählt. "Für mich als Feinschmecker ist das auch ein Stück Lebensqualität. Ich zahle 2,50 Euro für so ein Festmahl - das ist bemerkenswert." Das Kompliment geht direkt an Jamie und Co., die zum dritten Mal bei der Aktion mitmachen und nach so viel positiver Resonanz auch im nächsten Jahr wieder teilnehmen möchten.