Unterbilk Das Floraparkfest ist wieder da

Unterbilk · Nach einer Pause wegen des Sturms "Ela" im vergangenen Jahr feierten jetzt wieder Bürger in der Grünlage in Unterbilk.Bei der 35. Ausgabe wurde gepicknickt, viele Vereine informierten über ihre Angebote.

 Riesengroß war das Interesse an der Neuauflage des Floraparksfests.

Riesengroß war das Interesse an der Neuauflage des Floraparksfests.

Foto: Andreas Endermann

Lennox war von der Taekwondo-Matte nicht mehr herunterzubekommen. Immer wieder stellte er sich in der Schlange an, um von Sportwerk-Trainer Inan Tunc erste Techniken des Kampfsports zu erlernen. Mit seiner Mutter Bettina Narazny und einem Kindergartenfreund war der Sechsjährige zum Floraparkfest gekommen.

Auf großen karierten Decken saßen Familien und aßen Kuchen oder Schaschlikspieße, andere spielten am Ufer des Parksees, Hunde saßen im Schatten unter Bäumen: Wie im Bilderbuch stellte sich das Familienfest dar, das gestern zum 35. Mal im Unterbilker Florapark stattfand. Die warme Sonne trug auch zum perfekten Gelingen bei, wie Bezirksvorsteher Walter Schmidt betonte, der das Fest um 14 Uhr eröffnet hatte.

Das Floraparkfest wurde 1979 geboren und fiel einzig im vergangenen Jahr aus, nachdem Sturm "Ela" in dem beschaulichen Park für Verwüstungen gesorgt hatte. Walter Schmidt ist der Nachbarschaftsgedanke wichtig, der durch das Fest gefördert werde. Es sei zudem das älteste Fest dieser Art in der Stadt. Mit großem Engagement beteiligen sich viele im Stadtteil ansässige Vereine und Initiativen, die alle um die große Parkwiese herum Stände mit Aktionen für Kinder aufgebaut hatten. Die Spieloase und die Bezirksverwaltungsstelle koordinieren die Vorbereitungen im Vorfeld.

Am Stand der Beratungsstelle "Pro Mädchen" informierten die Mitarbeiterinnen Christin Feldmann und Sevgi Sönmez über ihre tägliche Arbeit, die Mädchen vom Grundschul- bis zum jungen Erwachsenenalter in ihrem Alltag zu stärken. Ihre Tätigkeiten reichen von Selbstverteidigungskursen über Präventionsarbeit bis hin zu Beratungen bei Essstörungen. Doch auch zur Hausaufgabenbetreuung oder zum gemeinsamen Kochen können Mädchen die Anlaufstelle an der Corneliusstraße aufsuchen, wie Sevgi Sönmez betonte, während sie den kleinen Besucherinnen im Park Henna-Tattoos auf die Hände malte. Nach den Sommerferien soll ein musikpädagogisches Pilotprojekt für Flüchtlingskinder starten. Nur wenige Meter weiter hatte die Yogaschule "Rundum Yoga" Matten ausgelegt, auf denen die Kinderyogalehrerin Mel mit den ganz jungen Festbesuchern altersgerechte Übungen praktizierte: Vom Schneidersitz ging es gemeinsam hinauf in einen kleinen Sonnengruß. Leiterin Susanne Wenke verwies auf das Körpergefühl und die Konzentration, die durch Yoga bereits im frühen Kindesalter gefördert werden können. Samstags soll es in ihrer Unterbilker Schule bald Mutter-Kind-Kurse geben.

Insgesamt 20 Stände säumten die Wiese der Grünanlage, darunter waren die Bilker Jonges, das Zentrum Plus Bilk, der DRK-Familientreff oder die Kita St. Peter. Das Fest habe inzwischen eine lange Tradition im Stadtteil, sagte Bezirksvorsteher Walter Schmidt, manche Eltern seien früher selbst als Kinder hergekommen. Was das Floraparkfest ausmache, sei der nachbarschaftliche Gedanke, dass man sich zuarbeitet und sich gegenseitig hilft. "Die Bürger selbst haben das Fest ins Leben gerufen", sagte Schmidt, "das kam nicht von oben".

(RP)
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