Unterbach Kirche St. Mariä Himmelfahrt wird saniert

Unterbach · Katholisches Gotteshaus in Unterbach wird momentan für eine halbe Million Euro runderneuert.

 Hubert Martina, Sabina Sommer und Pfarrer Günther Ernst (v.l.) begutachten die Bauarbeiten in der Kirche.

Hubert Martina, Sabina Sommer und Pfarrer Günther Ernst (v.l.) begutachten die Bauarbeiten in der Kirche.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Innenraum der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Unterbach gleicht aktuell einem Gerüst-Labyrinth. Für rund eine halbe Million Euro werden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt, die noch mindestens bis kommendes Frühjahr andauern werden. Die Gemeinde müsse rund ein Drittel der Baukosten selbst aufbringen, der Rest werde durch Kirchensteuermittel seitens des Bistums finanziert, erklärt Pfarrer Günther Ernst. "Das Geld war natürlich vorhanden, sonst hätten wir gar nicht anfangen können. Jetzt geht es darum, die Kassen für kommende Generationen aufzufüllen", begründet er den parallel durchgeführten Spendenaufruf.

"Nach der Renovierung ist vor der Renovierung", stimmt Hubert Martina vom Bauausschuss des Kirchenvorstandes zu. Er berichtet von den penibel durchgeführten Reinigungsarbeiten des inneren Sichtbetons der 1964 unter Leitung des Unterbacher Architekten Josef Lehmbrock errichteten Kirche: "Wir haben 220 Schwämme benötigt."

Nun hat die ebenfalls ortsansässige Architektin Sabina Sommer das Sagen. Ihr hat es vor allem das neue Lichtkonzept angetan. "Die Kirche war zum Teil sehr schlecht ausgeleuchtet, das wird durch die Umstellung auf LED-Linsen sehr viel besser." Über den Altar werde eine Art Kronleuchter gehängt, der die polygonale Form der Kirche aufnehme, die einst einem "Sternenzelt" nachempfunden worden sei. "Wenn alles fertig ist, werden die vor rund zehn Jahren vorgenommenen Wandgemälde von Johannes Hillebrand auch wieder besser zum Vorschein kommen", sagt sie. Der Bildhauer werde an seinem Kreuzweg noch selbst Hand anlegen. Warum das Werk direkt in den Beton eingraviert wurde, dafür hat Diakon Gregor Braun eine einleuchtende Erklärung: "Es sollte bewusst dezent ausfallen, um nicht vom Altar abzulenken. Außerdem kann man in ein Zelt keinen Nagel schlagen."

Ist erst das Gröbste erledigt, geht es zur Feinarbeit über: "Der Muschelkalk am Altar muss gereinigt werden, die Fenster werden neu verglast und isoliert. Außerhalb der Kirche war alles komplett verwuchert, das Unkraut rankte sich bis in die Fenster hinein, wir mussten also viel roden. Jetzt soll ein neues Bepflanzungskonzept mit pflegeleichtem Grün umgesetzt werden", zählt Sommer auf. Erst ganz zum Schluss würden die Kirchenbänke neu lackiert und gepolstert, zu guter Letzt werde die momentan sorgsam abgedeckte Orgel gesäubert und neu intoniert. Inklusive der Reinigung des Konzertflügels würden hierfür alleine 50.000 Euro anfallen.

Für die Katholiken in Unterbach bringt die Zeit der Sanierung eine nicht unerhebliche Umstellung mit sich. "Wir haben uns aber mit der evangelischen Gemeinde gut abgestimmt, können insbesondere sonntags die Paul-Gerhardt-Kirche bis Februar nutzen", erzählt Pfarrer Ernst. Problematisch werde es allenfalls an Heiligabend. "Dann werden wir wohl nach Erkrath und auch Unterfeldhaus ausweichen müssen", sagt der Geistliche.

(RP)
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