Stadtmitte Festival: Mit Comics gegen Vorurteile

Stadtmitte · Auf dem Worringer Platz veranstalten Studenten noch bis Sonntag ein transkulturelles Festival.

 Studenten wie Kheira Khadidja Sassi, Tobi Böhle und Lena Roord (v.l.) haben sich mit dem Thema Migration beschäftigt.

Studenten wie Kheira Khadidja Sassi, Tobi Böhle und Lena Roord (v.l.) haben sich mit dem Thema Migration beschäftigt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Passanten und Bahnfahrer, die zurzeit am Worringer Platz vorbeikommen, werden sich wahrscheinlich ein wenig wundern. Dort, wo sich sonst oft Drogensüchtige und Obdachlose aufhalten, wird zurzeit der Boden mit bunter Straßenmalkreide bemalt, während Musik aus den Boxen dröhnt. Vor dem Glashaus wurde Kunstrasen ausgelegt, auf dem Sonnenliegen stehen. Was auf dem ersten Blick nach einer ziemlich seltsamen Party aussieht, ist in Wirklichkeit das transkulturelle Festival "Quo Vadis" zum Thema Migration.

Seit zwei Jahren gibt Angela Weber schon Germanistik-Seminare an der Heinrich-Heine-Universität, die sich mit den Aspekten Flucht beschäftigen. "Ich bin nicht erst durch die aktuelle Lage auf das Thema aufmerksam geworden", betont die Dozentin. Ihr sei es wichtig, das in der Universität gewonnene Wissen mit der Öffentlichkeit zu teilen. "Deshalb war eigentlich von Anfang an geplant, die Forschungsarbeit mit einem Festival als Höhepunkt zu beenden", so Weber.

Das Ziel des transkulturellen Festivals ist es, mit Passanten ins Gespräch zu kommen und Vorurteile gegenüber dem Andersartigen abzubauen. "Wir nutzen Comics, um unsere Botschaften zu vermitteln, da diese Form den meisten bekannt ist und dank der Bilder auch in anderen Kulturen verstanden wird", erklärt Weber. Die Comics, die im Glashaus auf dem Worringer Platz gezeigt werden, haben Düsseldorfer und Duisburger Schüler in Zusammenarbeit mit den Germanistik-Studenten gezeichnet.

Die Figuren aus den Werken der Schüler werden während des Festivals zum Leben erweckt. Täglich finden um 14 und um 17 Uhr Performances statt, in denen die Comichelden auftreten. Studentin Lena Roord wirkt mit ihrem Roboter-ähnlichen Kostüm wie eine Außerirdische auf dem Platz. Sie befindet sich aber in bester Gesellschaft, da zwei als Pandabären verkleidete Studenten mit ihr ab und zu Karten spielen. "Wir wurden schon von Passanten angesprochen, ob sie Fotos machen oder mitspielen dürften", sagt Roord.

Bei dem Festival geht es in erster Linie um den Austausch zwischen Kulturen. Am Samstag ist zum Beispiel das Welcome-Café des Zakks zu Gast und Flüchtlinge erzählen von ihrem Alltag. Das komplette Programm und einen Teil der Comics sowie Audio-Eindrücke gibt es unter www.projekt-quovadis.de.

(sdt)
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