Stadtmitte Fahrräder für Flüchtlinge

Stadtmitte · Die "Zukunftswerkstatt" repariert und verschenkt Fundräder, die Flüchtlinge mobil machen sollen.

 Muhammad Kasem (Mitte) will das neue Rad nutzen, um mit Freunden in den Park zu fahren und schneller zur Sprachschule zu kommen.

Muhammad Kasem (Mitte) will das neue Rad nutzen, um mit Freunden in den Park zu fahren und schneller zur Sprachschule zu kommen.

Foto: Andreas Bretz

Den Weg zu seiner Sprachschule muss Muhammad Kasem von nun an nicht mehr zu Fuß nehmen. Wie neun weitere Flüchtlinge erhielt der 19-Jährige ein ehemaliges Fundrad geschenkt, das die städtische Tochtergesellschaft "Zukunftswerkstatt" aufarbeitete und gemeinsam mit Bürgermeister Günter Karen-Jungen auf dem Marktplatz übergab.

Schon im Frühjahr hatte Karen-Jungen die Idee, Fundräder an Flüchtlinge abzugeben, damit diese ihr knapp bemessenes Geld nicht für Fahrkarten ausgeben müssen. Regelmäßig sollen jetzt Räder an Flüchtlinge übergeben werden - denn Fahrräder gibt es genug im Fundbüro. "Derzeit lagern mehr als 20 000 Räder bei der Stadt", sagt Armin Weiß, Prokurist der "Zukunftswerkstatt". Diese seien aber teils nicht mehr verkehrstüchtig, so dass die Radstation der Werkstatt am Hauptbahnhof sie erst in Stand setzen müsse. Vorausgesetzt, die Stadt gibt die Räder frei, denn noch seien nicht alle Ansprüche der ehemaligen Besitzer erloschen. "Nicht jedes Rad dürfen wir sofort weggeben", sagt Verkehrsdezernent Keller. Bei den verschenkten Rädern sei aber davon auszugehen, dass sich der Besitzer nicht mehr meldet. "Ob wir das fortsetzen können, hängt davon ab, wie viele Fahrräder wir bekommen können", sagt Weiß. Er könne sich vorstellen, die Aktion monatlich zu wiederholen.

(bur)
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