Düsseldorf Polizisten angegriffen und Gerichtstermin geschwänzt

Stadtmitte · In einem der ersten Strafprozesse im Zusammenhang mit "Dügida"-Demos lässt das Amtsgericht einen 21-Jährigen demnächst von der Polizei abholen. Der Mann soll sich als Demonstrant gegen die rechtsextreme Szene strafbar gemacht haben, indem er zu Jahresanfang nach einem Polizisten geschlagen und sich der Festnahme widersetzt habe.

"Dügida"-Demo 23. Februar 2015: Rangeleien im Hauptbahnhof Düsseldorf
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"Dügida"-Demo 23. Februar 2015: Rangeleien im Hauptbahnhof Düsseldorf

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Foto: Endermann, Andreas

Den Prozess am Montag hat er allerdings geschwänzt, Richter, Staatsanwalt und seinen Verteidiger versetzt.

Rechtzeitig zum nächsten Termin soll also die Polizei dafür sorgen, dass er seine Verabredung mit der Justiz nicht verpasst. Weil sich ein anderer Gegendemonstrant damals vermummt hatte, hatten Polizeikräfte den Maskierten aus der Menge herausgeholt.

Dügida in Düsseldorf: Gegendemonstranten in der Überzahl
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Teilnehmerschwund bei dritter"Dügida"-Demo in Düsseldorf

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Foto: dpa, fpt

Nach Befreiungsversuchen anderer Demo-Teilnehmer soll sich der 21-Jährige dann angeblich mit Anlauf gegen eine Polizeiabsperrung geworfen haben und daran abgeprallt sein. Danach soll er gezielt nach dem Kopf eines Beamten geschlagen, ihn jedoch verfehlt haben. Deswegen selbst festgenommen, habe er dagegen noch Widerstand geleistet.

Dafür jetzt geradezustehen, ist ihm gestern nicht gelungen. Die Anklagebank blieb leer. Ein Grund dafür könnte sein, dass der 21-Jährige noch unter Bewährung steht. Wegen Diebstahls und Schwarzfahrten hatte das Gericht 2014 zwar seine Schuld festgestellt, aber von der Verhängung einer konkreten Jugendstrafe zunächst abgesehen. Zwei Jahre lang (bis Mitte 2016) sollte sich der junge Mann bewähren. Kommt es wegen seiner Rolle bei der Demo nun zu einer erneuten Verurteilung, droht ihm diesmal wohl eine deutliche Jugendstrafe.

(wuk)
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