Stadtmitte Abriss des Franziskanerklosters

Stadtmitte · Mit einem anhaltenden Klirren geht eine Fensterscheibe des Franziskanerklosters zu Bruch. Der erste Schlag des Abrissbaggers, gestern um 10 Uhr.

 Bis Ende nächster Woche sollen die Abrissarbeiten am Franziskanerkloster beendet sein.

Bis Ende nächster Woche sollen die Abrissarbeiten am Franziskanerkloster beendet sein.

Foto: Andreas Bretz

Unermüdlich arbeitet sich der Greifarm dann im Mauerwerk weiter vor, bricht Stück um Stück aus der Seitenwand heraus, das ehemalige Kloster verschwindet in einer Wolke aus Staub. "Bis Ende nächster Woche wollen wir mit dem Abriss fertig sein", sagt Dieter Paul, Projektleiter der Abrissfirma.

Damit geht nun auch das letzte Kapitel der 164-jährigen Geschichte des Franziskanerklosters an der Immermannstraße zu Ende. Die Brüder des Ordens hatten dort bis Ende 2014 Gottesdienste gefeiert, waren ihren seelsorgerischen und sozialen Aufgaben nachgekommen. In der Firminusklause hatten bis zu 170 bedürftige Menschen eine warme Mahlzeit erhalten. Bis die neue Niederlassung der Franziskaner hinter der Marienkirche 2018 fertiggestellt ist, haben die Ordensbrüder im Maxhaus ihr Quartier bezogen. Die Firminus Klause ist zurzeit provisorisch am Bertha-von-Suttner-Platz untergebracht. Im Bereich der Volkshochschule werden dafür die Räume eines ehemaligen griechischen Restaurants genutzt.

 Der Büroturm soll 52 Meter hoch werden, die Mehrfamilienhäuser sollen maximal über fünf Etagen verfügen.

Der Büroturm soll 52 Meter hoch werden, die Mehrfamilienhäuser sollen maximal über fünf Etagen verfügen.

Foto: Pandion

Aus dem ehemaligen Kloster werden einige Bestandteile eine neue Verwendung finden. Die alten Kirchenbänke nutzt bereits die koptische Kirche. Die Spitze des Glockenturms soll nach Möglichkeit für ein Kunstprojekt im Bahnhofsviertel zwischen Immermannhof und dem neuen Kulturzentrum KAP1 einen neuen Platz finden, wie der Kurator Markus Ambach erklärt. Auch 16 Bildtafeln von der Fassade mit christlichen Symbolen sollen in ein Kunstwerk einfließen. Bereits zum Abschied vom Klostergebäude, an dem für viele Düsseldorfer Erinnerungen hingen, hatte die Baufirma Pandion den Raum für eine Kunstinstallation genutzt. Der Bildhauer Ludger Molitor hatte dazu die Wände mit goldener Rettungsfolie ausgekleidet. Zahlreiche Besucher waren damals gekommen, um sich die Arbeit anzuschauen und sich von dem Kloster zu verabschieden.

Wenn der Abriss beendet ist, starten die Arbeiten für das Neubauprojekt. Bis Ende 2019 sollen dort sechs Mehrfamilienhäuser mit 81 Eigentumswohnungen, 38 sozial geförderte sowie 25 preisgedämpfte Wohnungen entstehen. Laut Pandion sind bereits Dreiviertel der Eigentumswohnungen verkauft. Noch in der Planung ist ein Bürohochhaus mit 14 Geschossen und einer Mietfläche von 5300 Quadratmetern, wovon 630 Quadratmeter zur gastronomischen Nutzung vorgesehen sind. Die Kosten für Grundstückskauf und Bau des Investors, der inhabergeführten Kölner Pandion AG, finanziert die HSH Nordpark mit 50 Millionen Euro.

(RP)
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