Reisholz Reisholzer küren Hildegard Toonen

Reisholz · Hildegard Toonen wird der neue "Quatschkopp" der Reisholzer Karnevalsgesellschaft. Sie freut sich auf eine spannende Session im Amt und hat ihr Kostüm schon fertig. Am 14. November wird sie offiziell in ihr neues Amt eingeführt.

 Die goldenen Schuhe hat sich Hildegard Toonen selbst gebastelt. Darunter verbirgt sich bei den Veranstaltungen bequemes Schuhwerk.

Die goldenen Schuhe hat sich Hildegard Toonen selbst gebastelt. Darunter verbirgt sich bei den Veranstaltungen bequemes Schuhwerk.

Foto: Olaf Staschik

Seit 33 Jahren ist Hildegard Toonen Mitglied bei den "Reisholzer Quatschköpp" - fast genauso lang, wie die Karnevalsgesellschaft überhaupt existiert. Sie selbst hatte gar nicht an ihr närrisches Jubiläum gedacht. "Ein befreundetes Vereinsmitglied hat mich im Mai darauf aufmerksam gemacht und gleich gefragt, ob ich deswegen nicht der nächste Quatschkopp werden will", erzählt sie. Sie wollte. Dabei legt sie eigentlich keinen Wert darauf, im Mittelpunkt zu stehen.

Sie hilft bei Veranstaltungen immer gerne mit, organisiert, bereitet Essen vor, aber Mitglied im Elferrat war sie nie. Der Idee als "Quatschkopp" für eine Session ihren Verein zu repräsentieren, stimmte sie trotzdem zu. "Der Zeitpunkt ist gerade optimal. Die drei Kinder sind erwachsen, ich bin in Rente und habe mehr Zeit", sagt die 63-Jährige. "Außerdem weiß man nie, wie lange es einem noch gut geht. Also sollte man die Chance nutzen, so etwas zu erleben."

Sie ist schon gespannt auf ihre Amtszeit. Am 14. November, bei der Sessionseröffnung der Quatschköpp, wird sie offiziell ins Amt eingeführt. Ihr Terminkalender füllt sich bereits. Im November geht's unter anderem noch zur Kürung des Prinzenpaares, ab Januar werden viele weitere Termine folgen. Auf zwei Erlebnisse freut sich Toonen besonders: "Die Sitzungen unserer Karnevalsgesellschaft werde ich jetzt aus einer anderen Perspektive erleben. Auf der Bühne statt als Zuschauerin. Außerdem darf ich Rosenmontag auf dem Wagen mitfahren." Jeck war Toonen schon immer - schließlich ist sie eine echte Düsseldorferin. Seit sie vier Jahre alt ist, wohnt sie im gleichen Haus an der Henkelstraße. Viele Menschen im Stadtteil kennt sie von klein auf. "Manche kennen mich noch immer unter meinem Mädchennamen Heinrichs, dabei bin ich seit 42 Jahren verheiratet", erzählt die gelernte Arzthelferin lachend. Ihr Mann Günter unterstützt sie bei ihrem Vorhaben, auch wenn er selbst eher im Schützenwesen aktiv ist. Hildegard dagegen feiert liebend gerne Karneval. Ihre Freundinnen und sie sind seit vielen Jahren gemeinsam als "Die feucht-fröhlichen Jungfrauen" unterwegs, tragen immer ein einheitliches Kostüm, sei es als Fliegenpilz oder Marienkäfer.

Die Orden, die Hildegard I. bei den Veranstaltungen verleihen wird, sind noch in der Mache, das Kostüm ist bereits fertig. Sie wird als Waldfee erscheinen, in einem Kleid aus schwerem, grünen Samtstoff. Den Haarreif aus künstlichem Efeu hat sie sich ebenso selbst gebastelt wie die goldenen Schuhe. "Unter den goldenen Überzügen verstecken sich ganz bequeme Schuhe, schließlich werde ich damit viel laufen und stehen müssen", verrät sie. Quatschen allerdings muss sie als Quatschkopp gar nicht so viel. Ein paar Begrüßungsverse hat sie trotzdem vorbereitet.

(arm)
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