Rath Spielgruppe für Kinder im Doppelpack

Rath · Im Rather Familienzentrum treffen sich einmal in der Woche Eltern mit ihren Zwillingskindern zum Spielen und Austausch. Das Angebot ist sehr beliebt, deshalb soll nun eine zweite Gruppe eingerichtet werden.

 Verena Peters mit ihren Zwillingen Neele und Linus (2)

Verena Peters mit ihren Zwillingen Neele und Linus (2)

Foto: Andreas Bretz

Am Freitagvormittag wird es eng im Flur des Rather Familienzentrums. Denn dann reiht sich dort Doppelkinderwagen an Doppelkinderwagen. An diesem Vormittag trifft sich die Spielgruppe für Zwillingskinder. Vor gut eineinhalb Jahren ist das Angebot des ASG-Bildungsforums als Krabbelgruppe gestartet und hat sich zur echten Erfolgsgeschichte entwickelt. "Wir haben inzwischen eine so lange Warteliste, dass wir sofort eine neue Gruppe eröffnen könnten. Allerdings fehlt uns dafür noch eine erfahrene Leiterin. Wir hoffen, aber nach den Osterferien starten zu können", sagt Monika Reckmann von der ASG.

Ein Grund für die lange Warteliste ist, dass kaum jemand aus der bestehenden Gruppe aussteigt. Obwohl einige Mütter inzwischen wieder arbeiten und die ersten Kinder schon eine Kindertagesstätte besuchen, richten die Mütter den Tag so ein, dass sie weiterhin an den Treffen teilnehmen können.

"Mir ist das wichtig, denn hier erhalte ich viele praktische Tipps, und jeder hat Verständnis für die Probleme von Zwillingsmüttern, da er sie selbst schon erlebt hat. Die anderen Frauen wissen sofort, wovon ich rede", sagt Nicole Rings. Zu den typischen Problemen von Zwillingseltern gehört beispielsweise die eingeschränkte Mobilität." Ich habe es eine Zeit lang nicht geschafft, mit beiden Kindern auf den Spielplatz zu gehen und habe gedacht, nur ich würde so etwas nicht bewältigen. Da tut es gut zu hören, dass es anderen Zwillingsmüttern genauso ergeht und das völlig normal ist", sagt Rings. Inzwischen sind ihre Kinder aus dem Alter heraus, in dem sie ausschließlich getragen werden müssen. Damit stellen sich aber neue Probleme ein, die in der Gruppe beredet werden. "Hier erfahre ich beispielsweise, was Mütter machen, wenn die beiden Kinder in verschiedene Richtungen weglaufen. Ich profitiere sehr von ihren Erfahrungen", sagt Daniela Böttcher. Monika Reckmann möchte deswegen die zweite Gruppe auch parallel zur bestehenden Gruppe laufen lassen und so die Möglichkeit bieten, dass dann die "Neulinge" auch Fragen an die erfahreneren Mütter richten können.

Bei diesen nimmt zurzeit das Thema Sozialverhalten viel Raum ein. "Wir beobachten die Kinder beispielsweise bei Streitigkeiten und überlegen, wann man einschreiten soll. Mir ist es wichtig, die Eltern nicht alleine zu lassen, sondern sie zu begleiten und anzuleiten", sagt Radtke. Zudem hat sie immer die besondere Situation der Zweifacheltern im Blick. "Es gibt hier keine Kreisspiele, bei denen etwa die Kinder in die Luft gehoben werden müssen und auch keine komplizierten Bastelarbeiten, die schon mit einem Kind kaum machbar sind", lobt Pia Sander.

Da die Zwillingsmütter selber auf zwei Kinder aufpassen müssen, fällt es ihnen nicht schwer, weitere Kinder im Auge zu behalten. "Hier sieht sofort jeder, wenn noch eine zusätzliche Hand gebraucht wird. Es wird geholfen, ohne vorher groß zu fragen", so Rings. Inzwischen sind unter den Frauen, die aus ganz Düsseldorf kommen, auch Freundschaften entstanden, einige treffen sich auch außerhalb der Gruppe.

(brab)
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