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Rath Politiker lehnen neue Wohnsiedlung ab

Rath · Ein bislang brachliegendes Gebiet würden sie zwar gerne entwickeln, aber zu viele Wünsche blieben bei den vorliegenden Plänen unberücksichtigt.

 Das 2,5 Hektar große Areal zwischen dem Düsseldorfer Norden und Duisburg liegt brach. Eine vier- bis sechsgeschossige Wohnbebauung lehnten die Stadtteilpolitiker aber ab.

Das 2,5 Hektar große Areal zwischen dem Düsseldorfer Norden und Duisburg liegt brach. Eine vier- bis sechsgeschossige Wohnbebauung lehnten die Stadtteilpolitiker aber ab.

Foto: andreas endermann

Ein rund 2,5 Hektar großes, bislang brachliegendes Gebiet zwischen der Selbecker Straße und der Güterzugstrecke Düsseldorf-Duisburg soll neu entwickelt werden. Die dafür benötigte Änderung des Bebauungsplanes hat die Bezirksvertretung 6 mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen aber abgelehnt. Die Politiker wären zwar froh, wenn das verwilderte Areal bebaut würde, aber bei den vorliegenden Plänen sehen sie zu viele Wünsche als nicht erfüllt an.

Geplant ist dort eine vier- bis sechsgeschossige Wohnbebauung mit Tiefgaragen, eine kleine Ladenzeile und eine dreizügige Kindertagesstätte. Insgesamt sollen rund 220 Wohneinheiten entstehen. 20 Prozent der Wohnungen sollen öffentlich gefördert, 20 Prozent als preisgedämpft realisiert werden. Die Straßen in dem Gebiet sollen privat sein und die Erschließung für den Autoverkehr über die ebenfalls private Arkadiastraße erfolgen.

Dass es keine öffentlichen Straßen geben soll, ist nur einer der Punkte, den die Lokalpolitiker bemängeln. Sie fordern für die Entwicklung des Gebietes ein Werkstattverfahren, wollen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Außerdem wollen sie nicht, dass nur der mittlere Teil eines insgesamt 13 Hektar großen Plangebietes bebaut wird, sondern fordern ein Konzept für den ganzen Bereich. So macht sich die Bezirksvertretung schon seit vielen Jahren dafür stark, dass die im Süden angrenzenden alten Hallen am Dülmener Weg, in denen Teile des Opernfundus gelagert werden, abgerissen werden, um dort Wohnhäuser bauen zu können.

Kritisiert wird auch, dass keine Lärmschutzwand zwischen dem geplanten Wohngebiet und der viel befahrenen Bahnstrecke vorgesehen ist. Der Investor hätte keine Zustimmung von der Bahn für einen Mauerbau auf ihrem Gelände erhalten. Würde er für die Wand sein eigenes Grundstück nutzen, stünde die Mauer zu nah an den Häusern und hätte nur für die unteren zwei Etagen eine Wirkung, teilt die Verwaltung mit. Der benötigte Lärmschutz soll dennoch durch einen sechsgeschossigen Gebäuderiegel entlang der Bahnstrecke ausreichend erreicht werden. Das hätte ein Fachgutachten nachgewiesen, sagt die Verwaltung.

Auch eine weitere, seit vielen Jahren aufgestellte Forderung sehen die Politiker in den vorliegenden Plänen nicht erfüllt. "Ich bin sehr enttäuscht, dass der dringend nötige Zugang zum Aaper Wald noch nicht eingeplant wurde", sagt Ratsherr Marcus Münter (CDU). Vor über drei Jahren hatte die Bezirksvertretung bereits die Verwaltung gebeten zu prüfen, mit welchem Kostenaufwand eine Wegeverbindung zwischen dem Dülmener Weg und dem Aaper Wald hergestellt werden könnte. Die Verwaltung teilte nun mit, dass dies 620.000 Euro kosten würde. "Es wurden 2007 und 2008 Förderanträge für das Jahresförderprogramm Städtebauförderung gestellt, aber nicht aufgenommen. Da die Finanzierung nicht gesichert ist, wird das Vorhaben zurzeit nicht weiter verfolgt", sagt die Verwaltung.

Am 12. Juni wird sich nun der Ausschuss für Wohnungswesen und am 21. Juni der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung mit dem Bebauungsplan befassen.

(brab)
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