Rath Hauseigentümer beraten sich gegenseitig

Rath · Die Durchschnittsmiete in Rath ist mit rund 7,50 Euro nicht sonderlich hoch. Als Richard Riekenbrauk, Eigentümer eines Mehrfamilienhauses an der Westfalenstraße, vor zwei Jahren ankündigte, für seine Wohnungen mindestens 8,50 Euro erzielen zu wollen, wurde er von anderen Hausbesitzern belächelt. Heute kann Riekenbrauk darüber schmunzeln, denn ohne große Probleme hat er sogar nun eine Wohnung für 9,50 Euro pro Quadratmeter vermietet. Das ging aber nur, weil der Dackdeckermeister sein Mietshaus umfassend saniert und aufwendig renoviert hat. Unter anderem wurden neue Heizungen, dreifachverglaste Fenster, eine Fassadendämmung und Bäder eingebaut.

 Richard Riekenbrauk erklärt Dorothee Linneweber vom KIQ-Projekt, wie er sein Mehrfamilienhaus attraktiver für Mieter gestaltet hat.

Richard Riekenbrauk erklärt Dorothee Linneweber vom KIQ-Projekt, wie er sein Mehrfamilienhaus attraktiver für Mieter gestaltet hat.

Foto: Anne Orthen

Um anderen Hausbesitzern zu zeigen, welche Arbeiten er durchgeführt hat, was alles machbar und sinnvoll ist, hat er über das Modellprojekt "Kooperation im Quartier" (KIQ) zu einer Besichtigung eingeladen. Dabei konnten die Teilnehmer Bilder vor der Sanierung mit dem Ist-Zustand vergleichen, Baupläne begutachten und vor allen Dingen viele Fragen stellen. Die Themen reichten vom Preis für das hochwertige Eichenparkett über Möglichkeiten, Fördermittel zu beantragen, bis hin zu den besten Strategien, um neue Mieter zu finden.

"Vor zehn Jahren war es noch viel schwerer, Wohnungen zu vermieten. Jetzt wird das immer weniger ein Problem", haben Marita und Siegfried Bloss festgestellt. Das Ehepaar besitzt selber zwei Häuser in Rath und hat sich ein eigenes Bild von der gelungenen Sanierung gemacht. Da dabei auch das Dachgeschoss weiter ausgebaut wurde, konnte die Wohnfläche noch vergrößert werden. Insgesamt konnte Riekenbrauck so seine Mieteinnahmen erheblich steigern.

Sein Vorgehen könnte Vorbild für andere Hauseigentümer werden. Weil rund 80 Prozent der Häuser rund um die Westfalenstraße aus den 50er und 60er Jahren stammen oder sogar noch älter sind und damit vor der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut wurden, sind auch fast 80 Prozent der Häuser energetisch sanierungsbedürftig. KIQ informiert deshalb regelmäßig Hausbesitzer über das richtige Vorgehen und über Fördermöglichkeiten, wenn diese auch ihre Gebäude sanieren möchten. Damit soll eine Aufwertung des gesamten Gebietes erfolgen.

(brab)
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