Rath Bei den Rathern mischt die Jugend mit

Rath · Die Jungschützen wollen nicht nur Spaß, sondern auch Verantwortung tragen. Dazu gehört ein achtsames Miteinander und die Übernahme von Aufgaben.

 Die Rather Schützenjugend ist eine starke Gemeinschaft. Zurzeit werden jede Woche Tänze einstudiert, um den Besuchern des Schützenfestes ein unterhaltsames Programm bieten zu können.

Die Rather Schützenjugend ist eine starke Gemeinschaft. Zurzeit werden jede Woche Tänze einstudiert, um den Besuchern des Schützenfestes ein unterhaltsames Programm bieten zu können.

Foto: Anne Orthen

Es ist laut an diesem Nachmittag im Vereinshaus der Rather Schützen am Rather Broich. Und dass muss auch so sein, denn schließlich soll die Musik die Kinder und Jugendlichen mitreißen. Diese üben seit Wochen eine Playback-Show mit Tänzen ein, die am Schützenfestsamstag, 12. August, präsentiert wird. "Es ist toll, wie sich in den letzten Jahren unsere Jugend entwickelt hat, wie sie sich selber für ihre Anliegen einsetzt", sagt Schützenchefin Marlene Thyssen-Voss.

Die positive Entwicklung begann vor fünf Jahren, als die Jugendlichen Tobias und Christina Glöck, Jan-Patrick Braun, Tobias Hinz und Sabine Lüpertz nicht mehr den alten Vereinstrott mitmachen wollten. Sie wollten selber Verantwortung übernehmen und eigene Ideen umsetzen. "Wir haben den Vorstand wachgerüttelt", sagt Tobias Glöck selbstbewusst. Dieser würde aber inzwischen die Jugend immer unterstützen. "Wir genießen im Verein einen sehr hohen Stellenwert", sagt Glöck. Zusammen mit dem Jugendwart wird nun ein abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet. Schießtraining mit Armbrust, Luftgewehr oder Kleinkaliber, Ausflüge, Übernachtungsaktionen, regelmäßige Treffen und die Teilnahme am Mörsenbroich-Rather Veedelszoch und Schützenumzügen gehören zum Programm.

Das kommt gut an. So gehören der Jugend 49 junge Menschen im Alter von vier bis 20 Jahren an, von denen sich rund zwei Drittel regelmäßig aktiv beteiligen. "In diesem Jahr konnten wir fünf neue Mitglieder gewinnen und hatten keinen einzigen Abgang", sagt Tobias Glöck. Es sei aber eine große Herausforderung, diese positive Entwicklung zu halten. Aus den eigenen Reihen Nachwuchs zu gewinnen, sei nicht schwierig. "Fremde für das Schützenwesen zu begeistern, ist da schon schwerer", sagt Schriftführer Freddy Thyssen. Das ginge oft nur, indem Schützenkinder ihre Freunde mitbringen würden.

Dabei würden die Schützen viel bieten, beton Tobias Glöck, der über seinen Vater von klein auf in das Schützenwesen hineingewachsen ist. "Dazu gehören Gemeinschaft, Spaß, Freundschaft und ein toller Zusammenhalt", sagt der 20-jährige Rather, der der Sprecher der Jungschützen ist. Das zeigt sich besonders im Umgang mit einem behinderten Jungen, der seit drei Jahren zur Schützengemeinschaft gehört. "Die Jugend hat diesen super integriert und von sich aus beispielsweise überlegt, wie sie ihm die Teilnahme beim Pagenschießen ermöglichen kann. Das ist gelebte Inklusion", sagt die Schützenchefin. Beantragt wurde eine Hilfestellung, die offiziell zugelassen ist, so dass der Siebenjährige nun vollwertig beim Schützenfest mitschießen kann. "Und dann hoffentlich auch ein Erfolgserlebnis hat", sagt Thyssen-Voss.

Zudem übernimmt die Jugend auch immer mehr Verantwortung. Sie gestaltet nicht nur den großen Partyabend beim Schützenfest am Samstag mit, mit dem viele Menschen in das Schützenzelt gelockt werden sollen, sondern hat auch von sich aus den Schießstand ordentlich aufgeräumt. "Das ist ein sehr lebhafter Haufen und es ist toll, was die Jugend zurzeit gemeinsam auf die Beine stellt", sagt Freddy Thyssen.

(brab)
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