Düsseldorf ART-Damen stehen vor dem Umbruch

Rath · Nach nur drei Saisonsiegen steigen die Volleyballerinnen als Vorletzte in die Landesliga ab. Die Mannschaft bricht auseinander. Der Verein sucht einen Nachfolger für Trainer Stefan Haberkorn, der im Februar gefeuert worden war.

 Auch die finnische Auswahlspielerin Liu Konner konnte die Damen-Mannschaft des ART nicht vor dem Abstieg in die Landesliga bewahren.

Auch die finnische Auswahlspielerin Liu Konner konnte die Damen-Mannschaft des ART nicht vor dem Abstieg in die Landesliga bewahren.

Foto: Falk Janning

Nichts ist übrig geblieben von dem Selbstbewusstsein und dem Optimismus, den die Verbandsliga-Volleyballerinnen des ART vor der Saison so stolz zur Schau gestellt hatten. Einvernehmliches Ziel war der Aufstieg in die Oberliga. Dafür stand auch der neue Coach Stefan Haberkorn, der für Reiner Baum gekommen war. Herausgekommen ist nach einer desaströsen und über alle Maßen enttäuschenden Saison der Abstieg in die Landesliga ¬- und schon frühzeitig die Trennung vom Coach.

In der Abschlusstabelle belegen die Ratherinnen den vorletzten Platz mit mickrigen zehn Punkten, 14 Zähler beträgt der Rückstand zum Drittletzten Erkelenzer VV ¬- ein Klassenunterschied. Nur drei Siege gelangen den ART-Damen im Laufe der Saison. Die ersten beiden Siege feierte das Team am ersten und dritten Spieltag. Es bezwang den KT 43 Köln mit 3:2 (26:24, 12:25, 12:25, 25:15, 15:12) und den Oberaußemer VV, der die Saison ohne einen einzigen Sieg als Letzter beendete, mühsam und in der Verlängerung des Tie-Break-Satzes mit 3:2 (25:16, 25:23, 24:26, 23:25, 23:21).

Dazwischen lag am zweiten Spieltag zwar ein 0:3 (20:25, 18:25, 15:25)-Debakel gegen die SG Aachen, doch die beiden Siege verdeckten zunächst die Probleme der Mannschaft. Die wurden dann aber in den folgenden Wochen schonungslos aufgedeckt. Der ART verlor sämtliche Partien bis zur Winterpause, schnupperte aber zweimal an einem Erfolg, als er sich erst nach fünf Sätzen knapp geschlagen geben musste: Er verlor beim Drittletzten Erkelenzer VV mit 2:3 (21:25, 25:21, 25:21, 22:25, 10:15) und in der letzten Partie des Jahres gegen den KT 43 Köln nach 2:0-Führung noch mit 2:3 (25:15, 25:23, 21:25, 18:25, 12:15). In der zweiten Saisonhälfte ergab sich das Team seinem Schicksal. Nur gegen die schwächste Mannschaft der Liga, Schlusslicht Oberaußemer VV, gelang mit 3:1 (25:22, 20:25, 25:20, 25:22) noch ein Erfolg.

Den Trainer konnte das nicht mehr retten. Abteilungsleiter Markus Stein entband ihn im Februar von seinen Aufgaben und der Verantwortung für die Damenmannschaft. "Er hat die Ziele weit verfehlt, es machte keinen Sinn mehr", sagte Stein, der die Mannschaft gemeinsam mit Lukas Dohr interimsmäßig bis zum Saisonende übernahm. Retten konnte das die Mannschaft vor dem Abstieg nicht. Sie holte nur noch einen Zähler.

Es war eine Trennung im Zorn. Haberkorn beklagt nach seinem Rauswurf, dass die Bedingungen lange nicht so rosarot waren und er mit völlig falschen Voraussetzungen in die Saison geschickt worden war. Schnell habe sich der Kader im Laufe der Spielzeit von 15 auf zehn Spielerinnen reduziert. "Vier Spielerinnen haben den Verein verlassen, weil sie mit der Mannschaft nicht klar kamen. Dazu kam eine Langzeitverletzte", sagt Haberkorn. Von den Übriggebliebenen arbeiten einige Spielerinnen im Schichtdienst und können nicht an allen Trainingseinheiten teilnehmen. "Den Spielerinnen kann man keinen Vorwurf machen. An vielen Trainingsabenden hatte ich aber nur sechs Spielerinnen zur Verfügung", sagt Haberkorn." Das sei zu wenig, um in der Verbandsliga mitspielen zu können."

Stein arbeitet gerade an der Zusammenstellung der neuen Mannschaft, mit der im nächsten Jahr der direkte Wiederaufstieg versucht werden soll. "Es wird einen Umbruch geben", sagt er.

(RP)
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