Pempelfort Satt werden in Pempelfort - ein kulinarischer Spaziergang

Pempelfort · In Bilk kennt Katrin Schwermer-Funke sich gut aus. Die Kulturpädagogin organisiert in ihrem Stadtteil seit etwa einem Jahr "kulinarische Spaziergänge". Dabei führt sie die Teilnehmer zu Geschäften und Händlern, die sich leidenschaftlich dem Thema Essen widmen. Nun hat Schwermer-Funke Pempelfort erobert und zeigte bei einer Tour, welche kulinarischen Schätze sich rund um die Nordstraße verbergen.

 Katrin Schwermer-Funke (mitte) organisiert regelmäßig kulinarische Touren durch Pempelfort und Bilk.

Katrin Schwermer-Funke (mitte) organisiert regelmäßig kulinarische Touren durch Pempelfort und Bilk.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Sechs Frauen nahmen teil, alle wohnen außerhalb Pempelforts. Aus Golzheim ist Dagmar Padval gekommen. "Früher wohnte ich hier und kannte mich gut aus", sagt sie. "Es tut sich immer so viel und ich bin neugierig auf Neues." Etwa zwei Stunden dauerte die Tour. Treffpunkt war am Kolpingplatz, von wo aus die erste Station nah wahr: Das "Da Forno". Schwermer-Funke hat es ausgewählt, weil es das älteste Eiscafé der Stadt ist. "Vor mehr als 100 Jahren ist der Gründer aus Italien nach Düsseldorf gekommen, hat hier in der Einfahrt erstmals Eis verkauft." Wegen des Erfolgs eröffnete er das Lokal, das bis heute Treffpunkt für Bürger ist. "Wer etwas Neues über Pempelfort erfahren möchte, setzt sich an einen Tisch und spricht mit den Gästen", weiß Schwermer-Funke zu berichten.

Leckereien gab es bei "El Martin", dem Fachgeschäft für Lebensmittel aus fairem Handel. Inhaberin Gabriele Krüger berichtete, Kakaobohnen würden oft durch Kinderarbeit gewonnen, das Schokoladenangebot bei El Martin sei aber fair produziert - "gut für die Kakaobauern, gut für die Düsseldorfer". Katrin Schwermer-Funke führte ihre Gäste weiter zum "Rheinischen Bauernmarkt", in dem es italienisches Brot mit einem Apfel-Zwiebel-Walnuss-Aufstrich gab und dann zur Vintage-Fabrik, in der Marmeladen "made in Düsseldorf" vernascht wurden. Zwischendurch hielt die Gruppe immer wieder an, weil Schwermer-Funke etwas über die Geschichte Pempelforts zu berichten wusste - zum Beispiel, dass die Nordstraße zu Kriegszeiten eine wichtige Verteilerstelle für Lebensmittel war, was Schwermer-Funke durch historische Fotos auch bewies. "Das wusste ich noch nicht", sagte Dagmar Padval. "Man lernt ja nie aus." Katrin Schwemer-Funke hat sich ihr Wissen über einen längeren Zeitraum angeeignet. "Erst bin ich fast über jede Straße Pempelforts gegangen und habe auch in die Hinterhöfe geschaut", sagt sie. Es folgten Recherchen durch Bücher und Gespräche mit einer Kunsthistorikerin. Einen weiteren kulinarischen Spaziergang mit Schwermer-Funke gibt es am 21. November durch Bilk.

(RP)
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