Pempelfort Pempelfort und die Online-Nachbarschaft

Pempelfort · Viele Pempelforter wollen ihre Nachbarn gerne kennenlernen und sich mit ihnen austauschen - und gehen dafür ins Internet. Nach Stadtteil-Blogs wie "Pempelfort" auf Facebook (1346 "Gefällt-mir") beteiligen sich nun mehr als 100 Bewohner an einem neuen Netzwerk. Es heißt: www.nebenan.de und wer sich in der Online-Nachbarschaft anmeldet, der will eigentlich genau das, was man sich auch von seiner "realen" wünscht: ein bisschen Hilfe hier und da, ein paar nette Tipps. Und viele Nachbarn wollen auch ihrerseits helfen und interessantes aus der Umgebung erzählen.

Viele Pempelforter wollen ihre Nachbarn gerne kennenlernen und sich mit ihnen austauschen - und gehen dafür ins Internet. Nach Stadtteil-Blogs wie "Pempelfort" auf Facebook (1346 "Gefällt-mir") beteiligen sich nun mehr als 100 Bewohner an einem neuen Netzwerk. Es heißt: www.nebenan.de und wer sich in der Online-Nachbarschaft anmeldet, der will eigentlich genau das, was man sich auch von seiner "realen" wünscht: ein bisschen Hilfe hier und da, ein paar nette Tipps. Und viele Nachbarn wollen auch ihrerseits helfen und interessantes aus der Umgebung erzählen.

Thomas Herz war einer der ersten, der sich dort anmeldete. Seine Nachbarschaft heißt "Pempelfort-Mitte". Und genau das ist auch einer der größten Unterschiede zu anderen vergleichbaren Netzwerken im Internet. Denn die "Nachbarschaft", die soll eben nicht aus einer Masse von Menschen aus dem Stadtteil bestehen, sondern nur aus den Menschen, die in der unmittelbaren Umgebung eines angemeldeten Mitglieds leben. "Laut Wikipedia leben rund 26.000 Menschen in Pempelfort", sagt Thomas Herz. Eine Community mit all diesen Personen - das könne man eben nicht als Nachbarschaft bezeichnen, findet der 60-Jährige.

Er hat sich jetzt mit den Menschen verbunden, die in seiner unmittelbaren Umgebung wohnen. "In unserer Gruppe gibt es praktische Nachbarschaftshilfe", sagt der Pempelforter. So habe ein Gruppenmitglied zum Beispiel geschrieben, dass es eine Parkbank verschenken wolle, ein anderer, dass er zwölf Eier zu verschenken habe, weil er auf dem Sprung in den Urlaub ist. Ein Stadtteil-Bewohner war auf der Suche nach ein wenig Wandfarbe, wollte sich nicht gleich einen großen Behälter kaufen. Herz: "Ich hatte meine Hilfe angeboten, doch in der Zwischenzeit hatte ihm schon jemand anders geholfen." Was früher im Treppenhaus oder im Supermarkt besprochen wurde, das erledigt man jetzt eben online. Auch Zettel an Laternen oder Bäumen wie "Abzugeben an Selbstabholer" braucht man jetzt nicht mehr.

In dem Netzwerk, das in Berlin gegründet wurde - unter anderem von einem Bekannten von Thomas Herz - und Online-Nachbarschaften bundesweit ins Leben rufen will, werden aber auch reale Treffen vereinbart. So hat eine Pempelforterin zum Beispiel zum Treffen und Kennenlernen für den 17. April ins "Quadrat" eingeladen. Auch Herz hat eine Idee ins Spiel gebracht: "Ich hatte an eine lange Tafel zum Beispiel am Kolpingplatz gedacht", sagt der Grafikdesigner. Doch er stellt auch klar: "Mir geht es nicht darum, irgendjemanden zu missionieren. Alles ist offen, und wir werden mal schauen, in welche Richtung sich das Netzwerk entwickelt."

Ideen, wie man seine "Community" gestalten, welche Aktionen man zum Beispiel vor Ort auf die Beine stellen könnte und was man dabei beachten sollte: Dafür bekommen Mitglieder wie Thomas Herz auch Tipps aus der Firmenzentrale in Berlin. Wichtig sei, dass jede Gemeinschaft für sich entscheidet, was zu ihr passt und was eben auch nicht, findet Herz.

Er lebt seit 1984 im Stadtteil. In seinem Online-Profil erfährt man unter anderem, an welcher Straße er genau lebt und was er gerne zur Nachbarschaft beisteuern würde. Seine Antwort: "Einfach fragen." Auch zu Hobbys, Beruf und Familienstand kann man Angaben machen. Viele sind aber freiwillig.

(semi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort