Pempelfort Kritik an Plänen für Fußgängerzone

Pempelfort · Der Vorschlag der SPD, auch das untere Stück der Nordstraße für den Verkehr weitgehend zu sperren, stößt bei CDU und FDP auf strikte Ablehnung. Die Geschäftsleute vor Ort sind ebenfalls skeptisch. Es gibt aber auch durchaus Befürworter.

 Der "untere" Teil der Nordstraße gilt als Schwachstelle der ansonsten beliebten und belebten Einkaufsstraße in Pempelfort.

Der "untere" Teil der Nordstraße gilt als Schwachstelle der ansonsten beliebten und belebten Einkaufsstraße in Pempelfort.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Antrag der SPD, den südlichen Teil der Nordstraße zwischen Duisburger und Fischerstraße wie den Abschnitt am Dreieck in eine Fußgängerzone (mit Einschränkungen) umzuwandeln, stieß in der Sitzung der Bezirksvertretung 1 auf herbe Kritik seitens CDU und FDP. Ungeachtet dessen wurde der Prüfauftag an die Verwaltung mit der Ein-Stimmen-Mehrheit von SPD, Grünen und Linken angenommen. Er beinhaltet ebenso die Bitte an die Verwaltung, Maßnahmen gegen den Verstoß des Durchfahrverbots am Dreieck zu ergreifen und zu prüfen, ob auf dem Reststück der Nordstraße die Einführung von Tempo 30 denkbar ist.

Dieter Arensmann (CDU) appellierte, an dem vor vielen Jahren erarbeiteten Verkehrskonzept, mit dem durch die Einführung von Einbahnstraßen der Schleichverkehr aus der Nordstraße verbannt werden sollte, nicht zu rütteln. Schon jetzt sei der südliche Teil aufgrund der Leerstände die Schwachstelle der Einkaufsstraße in 1b-Lage. "Dort jetzt auch noch das Kurzparken zu verbieten, wäre kontraproduktiv", so Arensmann. Das sah Sebastian Rehne (FDP) ganz ähnlich: "Keine Experimente für die Nordstraße. Eine weitere Fußgängerzone würde die ohnehin vorhandenen Probleme eher noch verschärfen."

Antragstellerin Moira Obendorf (SPD) blieb gelassen, verwies auf die drei selten ausgelasteten Parkhäuser in unmittelbarer Nähe, dass die Durchfahrtmöglichkeit auf diesem Teil der Nordstraße ohnehin kaum genutzt werde, sich Radfahrer von Wildparkern bedroht fühlten, und dass natürlich auch die ortsansässige Werbegemeinschaft bei einem Entscheidungsprozess einbezogen werden solle. Als sich die Debatte im Anschluss ein wenig hinzog, beantragte die Grüne Annette Klinke unter Hinweis auf die Geschäftsordnung ein Ende der Diskussion - worauf Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner (SPD) dann auch sofort abstimmen ließ.

Das ärgerte vor allem André Simon (CDU) maßlos, und um zu demonstrieren, wie falsch die drei in der Bezirksvertretung kooperierenden Parteien liegen würden, zog er im Anschluss los und fragte die Einzelhändler des betreffenden Teils der Nordstraße, was sie von einer Fußgängerzone halten würden. "Von zehn Geschäftsleuten, die ich befragt habe, konnten sich zwei so etwas vorstellen, die Meinung der anderen war eindeutig: Eine derartige Entscheidung wäre Gift für die Nordstraße. Das aktuell noch mögliche Kurzparken sei für die Händler überlebenswichtig", so Simon.

Ähnlich kontrovers wird eine weitere Fußgängerzone auch in den sozialen Medien diskutiert, dabei halten sich Pro und Contra durchaus die Waage. Die Gegner eines Durchfahrtverbots für Autofahrer bezweifeln, dass sich die Nordstraße durch eine solche Maßnahme beleben würde, eher das Gegenteil werde der Falls sein, wird auf dem Stadtteil-Blog auf Facebook argumentiert. Andere wiederum könnten sich sogar vorstellen, die gesamte Nordstraße zu einer Fußgängerzone zu machen, glauben an die These des Belebungseffekts, wenn denn zumindest Radfahrern noch das Fahren auf der Nordstraße erlaubt werde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort