Oberkassel Wilde Werwölfe auf dem Spielplatz

Oberkassel · Bei den Düsselferien der evangelischen Kreuzkirche ist der Besuch auf dem Abenteuerspielplatz ein Höhepunkt.

 Ilenia (11, v.l.), Etienne (9) Ilaria (8), Delia (8), Lorenzo (11) und Lennox (6; hinten) haben Spaß auf dem Abenteuerspielplatz.

Ilenia (11, v.l.), Etienne (9) Ilaria (8), Delia (8), Lorenzo (11) und Lennox (6; hinten) haben Spaß auf dem Abenteuerspielplatz.

Foto: Andreas Bretz

Diakon Olaf Tegtmeier sitzt an der Bierzeltgarnitur auf dem Abenteuerspielplatz Oberkassel und schmiert Fladenburger. Nach den individuellen Wünschen von Jan-Leo, Marc oder Ilaria werden dafür Fladenbrot-Stücke mit Frikadellen und Käse belegt, Ketchup drauf - fertig. Dazu gibt's Rohkost. Eine gute Stärkung ist eine wichtige Grundlage für die ausgelassenen Spiele der Kinder, die in dieser Woche an den Düsselferien teilnehmen. Besonders hat es ihnen das Werwolf-Spiel angetan. Dabei werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt: Dorfbewohner und Werwölfe. Beide Lager versuchen, das Dorf zu erobern. "Beim letzten Mal haben die Werwölfe gewonnen", erklärt Lorenzo. "Wollt ihr etwa schon wieder Werwolf spielen?", fragt eine ehrenamtliche Helferin, die mitbekommt, wie der Elfjährige das Spiel erklärt. "Ihr seid wohl süchtig!"

Insgesamt 32 Kinder sind bei den Düsselferien der Jugendetage Kreuzkirche dabei. Jeden Tag von neun bis 16 Uhr verbringen sie spielend in der Einrichtung oder unternehmen Ausflüge. Dafür fahren sie mit dem Reisebus in umliegenden Städte, in der vergangenen Woche zum Beispiel in den Freizeitpark Schloß Beck in Bottrop. Für Delia (8) war das bisher der Höhepunkt. "Mir macht es Spaß, so viele Ausflüge zu machen", sagt sie. Vor allem hat ihr die Marienkäferachterbahn gefallen. "Nach jeder Runde haben wir uns schnell wieder angestellt. Bestimmt zehn Mal", sagt sie.

Petra Berking, Leiterin der Düsselferien, freut sich über die gute Stimmung, die in den Ferien herrscht: "Wir merken einfach, dass die Kinder entspannter sind, weil sie nicht in die Schule müssen." Dadurch gebe es auch kaum Streit. Außerdem sei es schön zu sehen, wie die Kinder zwischen sechs und 14 Jahren trotz Altersunterschied miteinander spielen, sagt Berking. Gemeinsam mit Diakon Tegtmeier begleitet sie das Angebot hauptamtlich, es helfen aber auch ehrenamtliche Kräfte.

Viele Kinder sind nicht nur eine Woche dabei, das Programm gibt es in den ersten drei Ferienwochen. "Die Plätze waren alle ganz schnell belegt", sagt Berking. Montags starten die Gruppen mit einem Kennenlerntag. Mittwochs geht es auf den Abenteuerspielplatz. Donnerstags ist dann der große Ausflug an der Reihe. "Freitags sind die Kinder meistens so kaputt, dass wir einen entspannten Tag in der Jugendetage verbringen", sagt Berking.

Das Angebot der evangelischen Kirche wird finanziell von der Stadt unterstützt. Dadurch sind die Wochenbeiträge, die Mahlzeiten und Eintritte enthalten, sehr niedrig. "Das ist wichtig, damit auch Kinder, deren Eltern sich das sonst nicht leisten könnten, Ferien erleben", sagt Berking. Viele fliegen danach auch noch weg: Ilenia (11) zu ihrer Oma nach Italien, Jette (10) nach Kreta. "Aber irgendwie ist das hier ja auch wie Urlaub", sagt Berking.

Marc (11) würde ihr da wohl zustimmen. In seiner Badehose läuft er über die Wiese, klettert auf einen alten Trecker, der hier als Spielzeug dient. Jan-Leo schwingt sich mit der Tarzan-Schaukel über ein Graben. Klara (9) und Katharina (7) sammeln Brombeeren und versuchen, sich dabei nicht von den Dornen piksen zu lassen. In der Nestschaukel schwingen sie dann gemeinsam nach vorne, nach hinten, hoch in die Luft. Erwachsenen mag bei dem Anblick schwindelig werden - für die Kinder ist das ein großer Spaß.

(tak)
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