Oberkassel Vom Stadtteilsingen zum mobilen Café

Oberkassel · Bettina Orthey, Leiterin der Sozialen Dienste der Oberkasseler Diakonie, überrascht mit neuen Ideen.

 Bettina Orthey begleitet das Stadtteilsingen mit der Gitarre. An diesem Tag trafen sich die "Sänger" auf der Luegallee.

Bettina Orthey begleitet das Stadtteilsingen mit der Gitarre. An diesem Tag trafen sich die "Sänger" auf der Luegallee.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Wenn sich Bettina Orthey von Zeit zu Zeit ihre Gitarre schnappt und ihr Büro im Dorothee-Sölle-Haus verlässt, dann weiß ihr Umfeld - es ist wieder soweit, sie geht singen. Diesmal vor der St. Antoniuskirche, wo sie sich auf die Stufen hockt und Melodien vom Volkslied bis zu Schlager und Gospel anstimmt. Nicht etwa zum Selbstzweck, vielmehr musiziert sie mit Passanten, die mal eben auf ein Lied ihren Einkauf unterbrechen oder extra herbeigeeilt sind, um in den Melodienreigen einzustimmen.

"Stadtteilsingen" ist das Zauberwort, das Bettina Orthey in ihrer Funktion als "Leiterin der Sozialen Dienste" des Oberkasseler Leben im Alter Zentrums bereits etabliert hat. "Es ist ein Produkt der Stadtbezirkskonferenz", winkt sie bescheiden ab und vergisst, zu sagen, dass sie die Vorsitzende ist. "Ziel ist es, Menschen, die sich gängigen Angeboten entziehen, eine Chance auf ein wenig Gemeinsamkeit zu geben." Dass das funktioniert, zeigt die Teilnahme am spontanen Singkreis.

Sind es meist ältere Menschen, die sich an den wechselnden Standorten einfinden, so kommen auch Jüngere. "Damit Berufstätige auch teilnehmen können, lege ich das Stadtteilsingen meist in den späten Nachmittag", sagt Bettina Orthey, die zwecks Gemeinsamkeit schon wieder dabei ist, eine andere Idee umzusetzen: "Das mobile Nachbarschaftscafé", das vom Zentrum initiiert und gesteuert wird. Premiere war kürzlich im Belsenpark, nicht zuletzt auch deshalb, um die Nachbarn in dem Neubauviertel zusammenzuführen.

"Wir haben Tisch und Stühle vom Zentrum plus ausgeliehen und von dort auch Kuchen und Kaffee herbeigeschafft", erklärt sie. Der Zuspruch habe sie ermutigt, das "Mobile Nachbarschaftscafé" weiterhin anzubieten. "Immer an verschiedenen Orten wie auch das Stadtteilsingen", ergänzt sie. "Bei schlechtem Wetter wäre es prima, wenn wir in eine private Garage ausweichen könnten." Für Vorschläge und Anregungen sei sie dankbar.

" Und wenn jemand Ideen hat, wie das Café weiter ins Rollen gebracht werden kann oder gar mitorganisieren möchte, dann sollte er sich unter Telefon 58677160 melden.

(RP)
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