Oberkassel Stiftung ehrt Maler mit Retrospektive

Oberkassel · Die Werke des Jülicher Künstlers Horst Lerche zeichnen sich besonders durch ihre Farbigkeit aus.

 Horst Lerche (l.) mit Kuratorin Esther Schulhoff-Wilmes und Ulrich Krempel vom vom Sprengel Museum bei der Ausstellungseröffnung.

Horst Lerche (l.) mit Kuratorin Esther Schulhoff-Wilmes und Ulrich Krempel vom vom Sprengel Museum bei der Ausstellungseröffnung.

Foto: David Young

Von Horst Lerches Werken ist in der ersten Etage der Kopfermann Fuhrmann-Stiftung an diesem Sonntagmittag erst einmal wenig zu sehen. Der Andrang zur Eröffnung der Ausstellung ist einfach zu groß. "Horst Lerche hat wirklich einen regelrechten Fankreis", sagt Kuratorin Esther Schulhoff-Wilmes. Und für den hat sich der 78-Jährige heute extra Zeit genommen - obwohl er gesundheitlich angeschlagen ist. Vor zwei Jahren erlitt er einen Schlaganfall.

Werke aus mehr als 45 Jahren Schaffenszeit sind in der Stiftung an der San-Remo-Straße 6 bis zum 3. Juli jeden Sonntag zu sehen. Eine Chronologie, oder eine erklärende Plakette etwa, sucht man vergebens. Und das ist so gewollt. Horst Lerches Werke leben von der Fantasie und Vorstellungskraft ihrer Betrachter. Denn konkret abgebildet wird hier selten, nur angedeutet, meist farbenfroh, dann auch wieder grau in grau.

Gastredner Ulrich Krempel vom Sprengel Museum in Hannover verrät die Intention dahinter: Es ginge darum, sich von der Plastizität der Dinge zu befreien. Denn erst beim Betrachten der Bilder solle man Landschaften und Horizonte entdecken. Es ginge letztlich darum, dass der Betrachter "im Bilde sei". An den farbig gestalteten Holzkästen wird dann auch das Thema der Ausstellung, "Bild-Räume", sichtbar: Die Farbe ist dreidimensional verteilt und hat eine ganz andere räumliche Wirkung als auf einer glatten Leinwand. Lerche selbst ist begeistert davon, wie seine Werke in dem lichtdurchfluteten Altbau wirken: "Es ist wirklich ein Genuss, hier zu sein." Mit der Ausstellung kommt Lerche nun auch dem langgehegten Wunsch der 2011 verstorbenen Stiftungsgründerin, Sigrid Kopfermann, nach.

Auch bei den Gästen herrscht Begeisterung. Ursula Grüllich lobt vor allem die Vielfältigkeit der Kunstwerke. Bei besonders farbenfrohen Exemplaren vermutet sie eine Verbindung zu Lerches Reisen nach Griechenland. "Er hat die südliche Atmosphäre sehr gut eingefangen." Sie muss wissen, wovon sie spricht: Seit 25 Jahren ist sie mit Lerche befreundet.

(RP)
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