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Oberkassel/Heerdt Schüler lernen von Bildhauerin

Oberkassel/Heerdt · Die Kooperation zwischen Verkehrs- und Verschönerungsverein und Cecilien-Gymnasium wurde gestern mit einer neuen Ausgabe von "Kunst macht Schule - Schule macht Kunst" fortgesetzt.

 Ulrike Kessl (li.) zeigt ihre Arbeiten auch im Projektraum der Heerdter Künstlerin Nele Waldert. Besucher können sie am 16. Oktober dort treffen.

Ulrike Kessl (li.) zeigt ihre Arbeiten auch im Projektraum der Heerdter Künstlerin Nele Waldert. Besucher können sie am 16. Oktober dort treffen.

Foto: David Young

Die Düsseldorfer Bildhauerin Ulrike Kessl ist die erste Frau in der Reihe namhafter Künstler, die mit den Kunst- und Leistungskursen des Cecilien-Gymnasiums (Ceci) zusammenarbeiten wird. Wie üblich steht am Anfang der Aktion "Kunst macht Schule - Schule macht Kunst" immer eine Ausstellung. Gestern wurde sie eröffnet. Ein Jahr lang können sich nun die Schüler an den ungewöhnlichen Skulpturen orientieren und eigene Ideen dazu entwickeln. Im nächsten Jahr werden sie dann in einer großen Finissage präsentiert.

Die Arbeiten von Ulrike Kessl, die nun in den beiden Atrien der Schule ausgestellt sind, liefern dann auch reichlich Ideen für eine ganz neue Betrachtung. Vor allem die raumfüllende "fliegende" Skulptur "Syövest", bietet viel "Stoff" für eine Auseinandersetzung. Denn bei näherer Betrachtung sind gelbe Bauarbeiterwesten zu erkennen, die zusammengenäht im Wind spielen. Objektcollagen aus verfremdeten Fundstücken, aus Stoffen, Teilen von Kleidern, die zu Körpern geformt oder Strumpfhosen, die über Luftballons gespannt sind, geben der Fantasie Flügel. "Mich interessiert Kunst, die den Betrachter zum Nachdenken anregt", sagt Ulrike Kessl, die im Bilker "Salzmannbau" (ehemalis Jagenberg) ihr Atelier hat.

Damit die Kunst nicht nur in der Schule bleibt, bietet Nele Waldert, die das Projekt zwischen Schule und Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) organisiert, eine Parallelausstellung mit Werken von Ulrike Kessl in ihrem Projektraum "Neues aus dem Wald" an. Auch dort sind verblüffende Objektcollagen zu sehen, die überwiegend an Organe denken lassen. Eine Jacke zum Beispiel hat das Muster von Blutgefäßen - so, als habe die Künstlerin das Anatomiebuch stets zur Hand gehabt. Nele Waldert: "Mich fasziniert der Blick der Bildhauerin auf einfache Dinge. Sie schnappt sich einen Rock und macht eine Säule daraus, aus einer Strumpfhose ein Bein oder krönt einen Blumentopf mit dem Spitzenabschluss von Seidenstrümpfen." Dann wieder knülle sie Stoffe zusammen, nähe den Ballen auf Teppiche und mache eine Fotoserie daraus. "Es ist einfach spannend, ihre Arbeitsweise zu betrachten." Jetzt sei sie gespannt darauf, was die Kunst- und Leistungskurse des Gymnasiums gemeinsam mit ihren Lehrern aus diesen Inspirationen machen werden. Bis zu den Sommerferien 2017 haben sie Zeit dazu.

Zum zweiten Mal organisiert Nele Waldert ehrenamtlich das seit 2002 bestehende Kunstprojekt zwischen Gymnasium und VVV. "Wichtig ist mir, professionelle Künstler zu gewinnen, die ich dann nach Absprache mit dem Vereinsvorstand und der Schule einlade, ihre Arbeiten in der Schule auszustellen. Damit nicht genug. "Die Künstler gehen auch in die Klassen, suchen den Dialog mit den Schülern und tauschen sich mit ihnen aus."

Nele Waldert arbeitet eigentlich mit anderen Künstlern in einem Unterrather Atelier zusammen. Trotzdem vermittelt sie mit den Parallelausstellungen in ihrem Projektraum an der Viersener Straße 38 allen Interessierten, vorzugsweise der Nachbarschaft, regelmäßig "Neues aus dem Wald". "Heerdt verändert sich gerade sehr stark. Ich möchte mit meinen Aktionen dem Stadtteil mehr Wert geben", erklärt sie ihren Antrieb.

(RP)
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