Oberkassel Neubaupläne für Hallenbad Oberkassel

Oberkassel · Bäderchef Roland Kettler stellte den linksrheinischen Bezirksvertretern das Konzept für ein neues Gartenhallenbad an der Lütticher Straße 1 vor. Sie bekräftigten ihren Wunsch, es mit einem Bürgerzentrum zu kombinieren.

 Das Neubaukonzept: Neben dem Foyer und den Umkleidekabinen könnte zum Beispiel ein Bürgersaal entstehen. An der Wettinerstraße ist Wohnen vorgesehen und oben, angrenzend an den Park, sollen Parkplätze angelegt werden.

Das Neubaukonzept: Neben dem Foyer und den Umkleidekabinen könnte zum Beispiel ein Bürgersaal entstehen. An der Wettinerstraße ist Wohnen vorgesehen und oben, angrenzend an den Park, sollen Parkplätze angelegt werden.

Foto: Stadt

Die linksrheinischen Bezirksvertreter machen Druck. Sie wollen mitreden, wenn es um den Ersatzbau für das aus Sicherheitsgründen stillgelegte Oberkasseler Hallenbad geht. Ihrer Forderung kam Bäderchef Roland Kettler gestern erneut nach und stellte das Konzept für einen Neubau mit drei Etagen an gleicher Stelle, Lütticher Straße 1, in der Bezirksvertretung vor. Demnach soll das Grundstück neu aufgeteilt werden. Das Erdgeschoss ist dem Badebetrieb vorbehalten - mit 25-Meter-Becken (sechs Bahnen) und Planschbecken für Kinder. Die Räume in den darüber liegenden Geschossen können von privaten Nutzern (Ärzte oder Physiotherapeuten) gemietet werden, und entlang der Wettinerstraße sind Wohnungen vorgesehen. Alles soll barrierefrei und inklusionsfähig angelegt und laut Kettler den gesamten Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen. Dagegen wird auf einen Saunabetrieb verzichtet. Kettler "Er ist wirtschaftlich nicht tragbar."

Das akzeptierte Georg Blanchard (Linke) nicht. "In der näheren Umgebung gibt es keinen Ersatz, Saunafreunde müssten weite Wege in Kauf nehmen." Insgesamt aber war er, wie auch die Kollegen der anderen Parteien, froh, dass der Neubau für ein Hallenbad endlich auf den Weg gebracht worden ist. "Es entspricht unseren Forderungen, es an gleicher Stelle neu zu bauen", stellte Sven Holly (CDU) fest. Er ließ aber keinen Zweifel daran, dass nach wie vor der Wunsch nach einer Kombination von Hallenbad und Bürgerzentrum besteht. Unterstützt von seinen Fraktionskollegen fordert er nachdrücklich: "Wir wollen ein Schwimmbad mit Bürgerhaus." Das wollen dann auch die Kollegen der anderen Parteien - nur in der Verfahrensweise gingen die Meinungen auseinander. Die CDU geht davon aus, dass ein Bürgerzentrum mit Räumen für die Bezirksvertretung und- verwaltung, Bürgersaal, auch für Veranstaltungen der Vereine sowie weiteren städtischen Einrichtungen entstehen sollte. "Wir haben diesen Wunsch schon mehrfach geäußert", so Holly. SPD und Grüne dagegen schlugen vor, sich erst einmal zusammenzusetzen und gemeinsam zu beraten, mit welchen Einrichtungen das Hallenbad kombiniert werden könnte. Tobias Kühbacher (SPD) "Uns ist bewusst, dass wir mehr als nur ein Schwimmbad wollen. Sind wir uns aber tatsächlich einig, wie das Gebäude darüber hinaus genutzt werden soll?" Zum Beispiel: "Zieht auch die Oberkasseler Stadtbücherei mit?"

Auf dieser Linie liegt auch Markus Loh (Grüne) "Wenn weiter geplant wird, dann brauchen wir andere Beschlüsse und müssen die Frage klären, ob die Stadt überhaupt ein Bürgerhaus will." Ulrich Peters (FDP) bezog sich auf die plötzliche Schließung des Hallenbades und sagte: "Unsere Wünsche und Pläne sind von der Wirklichkeit überrollt worden." Es sollte keine Grundsatzdebatte geführt werden. Sie verzögere nur das Vorhaben, appellierte er. "Wir brauchen möglichst schnell ein Hallenbad, denn der Stadtbezirk wächst." Dem stimmt auch die SPD zu, will aber trotzdem erst Klarheit haben über das, "was wir bekommen können".

Hoffnung auf ein Bürgerhaus in Kombination mit dem Hallenbad machte Kettler den Bezirksvertretungen nicht. "Wir als Bädergesellschaft denken nur an das Bad. Alles andere muss in den Gremien erörtert werden."

(RP)
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