Ober-/Niederkassel Kinder sind in Ersatz-Kita angekommen

Ober-/Niederkassel · Vor drei Wochen sind die Kinder der Kita Wettinerstraße in ihr Provisorium an der Hartwichstraße gezogen.

 Drei Kita-Gruppen fühlen sich in ihrer provisorischen Kita wohl. Demnächst kommt noch eine vierte mit ab Zweijährigen dazu. Melanie Wegnershausen und Stefan Paschmanns spielen mit den Kindern am Tisch oben am Fenster.

Drei Kita-Gruppen fühlen sich in ihrer provisorischen Kita wohl. Demnächst kommt noch eine vierte mit ab Zweijährigen dazu. Melanie Wegnershausen und Stefan Paschmanns spielen mit den Kindern am Tisch oben am Fenster.

Foto: H.-J. Bauer

Gerade erst eingezogen, ist für die 60 Kinder der Ersatz-Kita an der Hartwichstraße alles bereits so, wie sie es gewohnt sind, wenn nicht fast ein bisschen besser. Denn die anfangs schlichten übereinandergestapelten Container haben sich in ein helles, freundliches Provisorium verwandelt - oder wie die stellvertretende Leiterin Melanie Wegnershausen sagt: "Wir haben jetzt eine Pavillon-Kita." Und der Standort ist dann ja auch kaum zu toppen: Gelegen im idyllischen Winkel einer Sackgasse, umgeben von Grünzügen, dem Sportplatz des SC West und Spielplätzen, ist die Lage geradezu perfekt. Angetan davon und vor allem der Einrichtung selbst ist Stefan Paschmanns, stellvertretender Abteilungsleiter der Diakonie mit Schwerpunkt Bauangelegenheiten. "Erstaunlich, was aus den Containern geworden ist. Der Investor hat sich viel Mühe gegeben."

Gemeinsam mit Melanie Wegnershausen führte er durch die "Pavillon-Kita": Im Erdgeschoss befindet sich das Büro der Leiterin, gegenüber ist die Küche, in der Köchin Misook täglich das Mittagessen frisch zubereitet. An den Eingang schließt sich ein langer Flur an, der zu den Gruppenräumen führt und über einen Treppenaufgang mit der oberen Etage verbunden ist. Säulen teilen die Flure, geben ihnen Struktur. "Die Container haben vorher einem Krankenhaus gedient", erklärt Paschmanns die "Säulenhalle". Sie sorgte offenbar dafür, dass die Krankentransporte reibungslos aneinander vorbeikamen. Am Ende des Flures im Erdgeschoss gibt es jetzt sogar eine Turnhalle, die nicht nur von den Kindern genutzt wird, sondern auch von einer Gymnastikgruppe des TSV Jahn 05. "Wir wollen mit Sportvereinen kooperieren", gibt die Vize-Leiterin das Ziel vor. Auch der Sportverein SC West habe Interesse bekundet.

Die Kinder fühlen sich in ihrem "Pavillon" schon sehr wohl und zeigen es auch. Louise und Nima zum Beispiel "wirtschaften" in der Miniküche und erzählen begeistert, wo in ihrem Reich was zu finden ist. Andere malen lieber oder basteln. Paul und Maximilian haben das Sofa im Snoezel-Raum entdeckt, ohne aber auf der Suche nach Ruhe und Entspannung zu sein: Vielmehr sind sie schon zur Kissenschlacht bereit. Niemanden stört's, obwohl alle im Haus bleiben müssen - mögen der Spielplatz und ihr von der Wettinerstraße herübergeschaffte Bauwagen auch noch so sehr locken. "Wir können unseren Außenspielbereich noch nicht nutzen, weil der Rollrasen erst noch anwachsen muss", sagt Melanie Wegnershausen. In ein, zwei Wochen könnte es aber soweit sein.

Etwa 15 Monate bleiben die Kinder in ihrer Pavillon-Kita - bis ihr Neubau an der Wettinerstraße fertig ist. Dort geht es schon zügig voran, der Altbau wird gerade entkernt und auf den Abriss vorbereitet. So könnte Ende nächsten Jahres das neue evangelische Familienzentrum an der Wettinerstraße eröffnet werden - eine von 47 Düsseldorfer Einrichtungen in Trägerschaft der Diakonie. Den Neubau ausgelöst habe die Auflage, auch Kinder unter drei beziehungsweise zwei Jahren aufnehmen zu können, wie Paschmanns erklärt. Und die Leiterin ergänzt: "Im Moment haben wir drei Gruppen mit Kindern von drei bis sechs Jahren." Im Laufe des Jahres komme eine vierte Gruppe mit ab Zweijährigen dazu. Es gebe aber auch eine weitere Gruppe, die schon längere Zeit die Räume der ehemaligen Begegnungsstätte Arnulfstraße nutze. "Das bleibt auch so, wenn der Neubau an der Wettinerstraße bezogen ist", sagt Melanie Wegnershausen. "Denn im Neubau werden noch Babys im Alter von wenigen Wochen aufgenommen. So werden wir künftig insgesamt sechs Gruppen mit etwa 115 Kindern haben", sagt die Erzieherin, die sich bemüht, freitags alle Gruppen an einem Ort zu versammeln, um das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken. "Das werden wir auch in der neuen Kita beibehalten."

(RP)
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