Serie Düsseldorfer Plätze Drakeplatz soll schöner werden

Oberkassel · Pläne, wie das Plätzchen im Zentrum Oberkassels neu gestaltet werden könnte, werden wieder aktuell.

 Nach Plänen des Städteplaners Josef Stübben wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Drakeplätzchen angelegt. Heute ist von der ursprünglichen Gestaltung bis auf die einmündenden Straßen nichts mehr übrig.

Nach Plänen des Städteplaners Josef Stübben wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Drakeplätzchen angelegt. Heute ist von der ursprünglichen Gestaltung bis auf die einmündenden Straßen nichts mehr übrig.

Foto: Bernd Schaller

Auf dem Drakeplatz wurde tüchtig aufgeräumt: Das Gras ist kurz geschnitten, Büsche wurden entfernt oder stark gestutzt, so dass jetzt die hässlichen Aufbauten des Bunkers, der sich unter dem Platz befindet, gut zu sehen sind. Kein erfreulicher Anblick, wie einige Nachbarn bemerken. Sie wollen nun wissen, was, wann getan wird, um das grüne Fleckchen wieder ansehnlich zu machen. Auf RP-Anfrage teilte das Gartenamt mit, dass alles wieder in Ordnung gebracht und derzeit abgeklärt werde, wie das geschehen solle. "Wir begutachten alle grünen Standorte", so eine Mitarbeiterin. Die Gestaltung des Drakeplatzes sei in der Planung. Ende Oktober beginne die neue Pflanzzeit.

Für Georg Eiker, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV), ist das eine gute Nachricht. Denn: "Der Drakeplatz wird vernachlässigt. Wir haben uns vor Jahren bemüht, ein Konzept auf die Beine zu stellen, mit dem Ziel, ihn wieder erlebbar zu machen." Nichts habe sich seither getan, der Wille zur Neugestaltung sei versandet. Einzig die Bordsteine an den Mündungen der vier Straßen seien auf Wunsch der Anwohner abgesenkt worden. "Dabei handelt es sich beim Drakeplatz um einen wichtigen Ort", mahnt Eiker. Schließlich habe sich Stadtplaner Josef Stübben Anfang des 20. Jahrhunderts beim Aufbau der Anlage einiges gedacht und interessante Sicht-Achsen geschaffen. Sie sollten nach historischem Vorbild wieder hergestellt werden. Der Platz sei als solcher nicht erkennbar", kritisiert Eiker, der dafür plädiert, auch die "schreckliche", röhrenartige und teilweise marode Umrandung des Platzes zu entfernen und so zu gestalten, wie es auf einigen alten Fotos zu sehen ist.

2012 hatten sich Vereine und Bürger zusammengetan und darüber nachgedacht, wie das verwilderte kleine Plätzchen als Ort für alle Generationen gestaltet werden könnte. Dabei mussten zwei Hindernisse berücksichtigt werden. Zum einen ein Trafohäuschen, das am Eingang des Tiefbunkers steht, zum anderen die Aufbauten des Schutzraumes, der im Zweiten Weltkrieg gebaut worden war. Heute ist er ein vergessener Ort, keiner weiß so recht, was damit geschehen soll. Die einen wollen ihn schleifen, das heißt, so weit abtragen, dass oberirdisch nichts mehr zu sehen ist, andere die Aufbauten unter einem Grashügel verschwinden lassen. Die Idee, ihn als Fahrradkeller oder Kunstbunker zu nutzen, wurde gleich wieder verworfen, weil niemand genau weiß, wem er gehört. Angeblich ist er Eigentum der Bundesvermögensverwaltung. Doch dann heißt es wieder, diese habe ihn an die Stadt abgegeben. Eine exakte Aussage dazu ist nicht zu bekommen.

Markus Loh entwarf ein Konzept für einen "Senkgarten", der in Beziehung zum Kriegsdokument steht. Dabei wird eine 1,50 Meter tiefe, von Bäumen und Bänken gesäumte Absenkung geschaffen. Ein kühnes Konzept, das englischen Gärten nachempfunden ist und kein ungeteiltes Echo fand. Befürchtet wurden Auto-Abgase und ungebetene Gäste, die sich dort niederlassen können. Der Vorschlag, von Bänken gesäumte Wege über den Platz zu schaffen, fand da eher Gefallen. Der Bunker sollte integriert werden, auch das Trafohäuschen, so es denn bleiben müsse.

(RP)
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