Seit einem Jahr haben Radfahrer die Möglichkeit, entweder den neu angelegten Radfahrstreifen auf der Oberkasseler Brücke oder nach wie vor den kombinierten Geh- und Radweg daneben zu nutzen. Jetzt wollten die linksrheinischen Bezirksvertreter auf Anfrage der SPD von der Verwaltung wissen, wie sich der Radverkehr auf der Oberkasseler Brücke entwickelt habe. Konkret erwarteten sie Zahlen über die jeweilige Nutzung der beiden Möglichkeiten. Eine Antwort bekamen sie vorerst nicht. Amtsleiterin Andrea Blome (Amt für Verkehrsmanagement) teilte auf Anfrage der RP mit, dass es keine Aufschlüsselung der Zahlen zwischen dem einen und dem anderen Radweg gebe, nur die Gesamtzahl der Radfahrer auf der Oberkasseler Brücke erfasst worden sei. "Mittels Zählschleifen, die sich im Boden am Aufgang zur Brückenrampe (Luegplatz) befinden, wurde der gesamte Radverkehr, der sich in beiden Richtungen über die Brücke bewegt, aufgezeichnet." So seien im Durchschnitt 100.000 Radfahrer pro Monat gezählt worden. Spitzenreiter sei der Monat September gewesen. Dort seien insgesamt 3.800 Radler pro Tag über die Brücke gefahren. "Der Bau des Radwegs hat sich also gelohnt", ergänzt die Amtschefin und hofft, damit den Gegnern des Fahrbahnradweges den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Zu den Gegnern gehörten CDU und FDP, die ihn mehrheitlich abgelehnt hatten. In der Folge wurde heftig um das Für und Wider diskutiert, bis man sich auf einen Kompromiss einigte. Bezirksbürgermeister Rolf Tups: "Die Regelung, dass Radfahrer, vor allem Kinder, nicht auf den neuen Radweg gezwungen werden, sondern sich wie bisher den Bürgersteig mit den Fußgängern teilen können, ist vernünftig." Froh waren alle - bis auf die Grünen - dass auf die beiden Kreisel als Verbindung der Radwege unterhalb der Brücke verzichtet wurde. Denn für den nördlichen Abzweig hätte in die wellige Grünanlage eingegriffen werden müssen.