Oberbilk Uhren Schepers gibt es seit 1892

Oberbilk · Vor knapp 30 Jahren hat Erika Hagenbrock das Familienunternehmen an der Kölner Straße übernommen.

 In den 80ern kaufte Erika Hagenbrock das Traditionsgeschäft in Oberbilk. Tochter Birgit könnte Uhren Schepers irgendwann fortführen.

In den 80ern kaufte Erika Hagenbrock das Traditionsgeschäft in Oberbilk. Tochter Birgit könnte Uhren Schepers irgendwann fortführen.

Foto: hans-jürgen bauer

Drei Viertel der Kunden sprechen Erika Hagenbrock noch mit Frau Schepers an, obwohl sie das Geschäft schon vor 29 Jahren übernommen hat. Über drei Generationen ist das 1892 gegründete Juweliergeschäft an der Kölner Straße in Familienbesitz gewesen, Ende der 1980er dann wollte niemand aus der Familie Uhren Schepers weiterführen. Die Gelegenheit für Erika Hagenbrock - die zwar nicht gern über ihr Alter spricht, die die Düsseldorfer Mentalität aber umso mehr schätzt. Damals hatte sie bereits ein Geschäft in Westfalen, "aber die Westfalen waren nicht so meins", sagt Hagenbrock. Ihre Tochter begann in den 80ern eine Goldschmiedelehre an der Kö, kurz darauf stand Uhren Schepers zum Verkauf - "das passte alles so gut", sagt Erika Hagenbrock.

Heute, fast 30 Jahre später, ist der Name Schepers noch immer geblieben. Von der Geschichte des Geschäfts an der Kölner Straße aber ist nicht viel übrig, "nicht mal Schepers' Kinder konnten uns Einzelheiten erzählen", sagt Hagenbrock. In einem Apothekenkalender hat sie durch Zufall Fotos nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, als sie ein bisschen recherchiert hat. Nicht von ihrem Geschäft, sondern von der Umgebung, vom zerstörten Appenzeller-Kaufhaus - dort verkaufen heute Ketten im Niedrigpreissegment ihre Waren - und der ausgebombten Christus-Kirche.

"Wir hatten eine wirklich tolle Straße hier", sagt Erika Hagenbrock, "nach dem U-Bahn-Bau in den 90ern sind dann viele weggezogen." Vor allem inhabergeführte Geschäfte, die den täglichen Bedarf der Oberbilker abgedeckt haben, wie Parfümerien und Schuhgeschäfte. Nach drei Jahren Baustelle habe die Laufkundschaft schließlich gefehlt, "wir haben auch Umsatzeinbußen gehabt", sagt Hagenbrock. Trotzdem würde sie nicht aus dem Stadtteil wegwollen, "wir haben hier unsere Stammkunden".

(RP)
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