Oberbilk Oberbilks neues Haus für alle Generationen

Oberbilk · An der Flügelstraße baut der evangelische Kirchenkreis ein Zentrum mit Kita, Familienzentrum und seniorengerechten Wohnungen.

 Roland Lattka (r.) begutachtet mit Martin Pridik (l., Diederichs Projektmanagement) und Dirk Wieseler (Projektleiter MBN) die Baustelle.

Roland Lattka (r.) begutachtet mit Martin Pridik (l., Diederichs Projektmanagement) und Dirk Wieseler (Projektleiter MBN) die Baustelle.

Foto: Anne Orthen

An der Flügelstraße 21 in Oberbilk stand bis zum vergangenen Jahr noch das Zentrum der evangelischen Christus-Kirche. Die Gemeinde fusionierte jedoch mit Thomas- (Mörsenbroich) und Matthäi-Kirchengemeinde (Düsseltal). Zusammen bildet man seit kurzem die neue evangelische Emmaus-Kirchengemeinde. Der Komplex an der Flügelstraße war überflüssig, weil sich die Gemeinde mit der nahegelegenen, großen Christus-Kirche an der Kruppstraße neu positionieren will. Da der Gemeindesaal und das ihn umgebende Gebäude ohnehin in die Jahre gekommen war, wurde das alte Haus abgerissen. Einzig die Kindertagesstätte der Diakonie im Hinterhof blieb bestehen.

Die wird ab Herbst ein neues, ziemlich nahe gelegenes Domizil erhalten. Denn der evangelische Kirchenkreis errichtet direkt an der Flügelstraße einen Neubau, darin wird dann auch die Kita einziehen und auf sechs Gruppen anwachsen. "Der bisherige Zustand entsprach weder dem Standard noch der Art und Weise, wie wir hier mit Kindern arbeiten wollen", erklärt Diakoniepfarrer Thorsten Nolting. Statt bisher 84 werden bald 119 Kinder einen Platz finden.

Damit nicht genug: Es wird im Erdgeschoss und in der ersten Etage auch ein Familienzentrum geben. "Dort können wir direkt mit den Eltern arbeiten. Dafür soll unter anderem auch die Kooperation mit der evangelischen Familienbildung intensiviert werden", sagt Nolting, der unterstreicht, dass sich die Diakonie bereits lange über dieses neue Projekt Gedanken macht. "Die konzeptionellen Überlegungen laufen seit 2011."

Darin enthalten waren auch die Planungen für das, was für die oberen Geschosse des Hauses vorgesehen ist. Dort sollen 16 seniorengerechte und vier rollstuhlgerechte Zwei-Zimmer-Wohnungen errichtet werden. Hinzu kommt eine Wohngruppe mit elf Plätzen, in der an Demenz erkrankte Menschen im Betreuten Wohnen leben, deren Pflege ebenfalls die Diakonie übernimmt. "Wir haben mit diesen WGs in Heerdt bereits gute Erfahrungen gemacht. An Demenz erkrankte Menschen können eine große Leidenschaft für Kommunikation entwickeln. Sie wollen nicht allein auf ihrem Zimmern hocken", betont Nolting. Auch eine große Dachterrasse ist im Haus für die Demenz-Wohngruppe da.

Superintendentin Henrike Tetz spricht bereits euphorisch "von einem Ort der Begegnung, einer Heimat für alle Generationen, die auch unterschiedliche Lebenssituationen berücksichtigt und in das Quartier ausstrahlen wird". Dieses sieht Thorsten Nolting ohnehin zu Unrecht verunglimpft: "Oberbilk wird oft schlecht geredet. Es ist aber sehr lebendig, bunt und nicht zuletzt äußerst vielfältig."

Wie schwierig der Bau in der dicht bebauten Flügelstraße zu realisieren ist, veranschaulicht Theodor Wilken, Vorstand der Baufirma MBN, an einem Beispiel: "Wir müssen vom Anspruch her eine Fußball-Arena bauen, haben aber nur Platz für ein Handball-Spielfeld." Umso mehr lobt der projektleitende Architekt des Kirchenkreises Düsseldorf, Roland Lattka. die Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmer: "Das funktioniert hervorragend, die Kooperation stimmt", blickt er einer Fertigstellung im Oktober optimistisch entgegen.

(RP)
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