Oberbilk Oberbilk feiert das besondere Bier

Oberbilk · Beim zweiten Düsseldorfer Craft-Beer-Festival sind 16 Brauereien vor Ort. Sie präsentieren Spezielles und Gewöhnungsbedürftiges.

 Sina Seliger, Achim Helbig und Triena Gest (v.l.) veranstalten am Freitag und Samstag das Festival in Oberbilk.

Sina Seliger, Achim Helbig und Triena Gest (v.l.) veranstalten am Freitag und Samstag das Festival in Oberbilk.

Foto: Andreas Bretz

Dieses erste Festival im vergangenen Jahr war ein Wagnis. Anders kann man das nicht sagen, denn Sina Seliger, Triena Gest und Achim Helbig wussten schlicht nicht, was passieren würde, als sie mit den Planungen begannen. "Wir rechneten mit bis zu 500 Besuchern", sagt Seliger. Dass es schließlich um die 2000 Menschen waren, die handgemachtes Bier von Kleinbrauereien testen und dabei eine gute Zeit haben wollten, überraschte die Veranstalter dann doch. "Es stimmte einfach alles", sagt Seliger, und deshalb wurde auch relativ schnell der Entschluss gefasst, dass es eine Neuauflage geben wird. Nun ist es soweit, das zweite Düsseldorfer Craft-Beer-Festival findet am kommenden Freitag und Samstag in der Emmastraße 25 statt. Von Pale Ale über IPA bis hin zu Stouts und Porter ist alles vertreten, was das Bierherz begehrt, versichern die Veranstalter. Deutsche, britische und irische Brauer werden ihre Biere ausschenken.

Auch Düsseldorfer Brauer sind dabei: Oliver Teuber und Holger Kazinski etwa, die ihre Biere in diversen Kneipen oder auch mal in einer Hütte im Garten brauen. Ebenso ist die Biermanufaktur Sarton aus Bilk vertreten, die Kreationen wie das Single Hop Pale Ale "Sarton Mosaik" herstellt. Mit "tollen Maracuja-Aromen", wie es heißt. Neben den Biersorten wird es auf dem Hof diverse Stände mit ebenso handgemachtem Essen geben, das Erfolgsrezept aus dem vergangenen Jahr wird fortgeführt, in der Hoffnung, dass auch am Wochenende Bierliebhaber aus ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus den Weg nach Düsseldorf wagen, das sich bislang noch nicht als Craft-Beer-Metropole positionierte. Obwohl: "Letztlich stellen ja auch die Hausbrauereien in der Altstadt Craft-Beer her", wie Achim Helbig sagt.

Denn es geht in der Craft-Beer-Szene um handwerklich gemachte Lebensmittel aus kleinen und mittleren Betrieben, eben um etwas ganz anderes als die industrielle Ware, die ein Großteil der Deutschen so trinkt. Vor allem in Großbritannien und den Vereinigten Staaten boomen kleine Brauereien. Zurück zu den Wurzeln heißt hier die Devise, zurück in eine Zeit, in der jeder Ort mindestens eine eigene Brauerei hatte, in der Wirtshäuser ihr eigenes Bier brauten, ausschenkten und gerade deshalb bei ihren Gästen beliebt waren. Beim Craft-Bier-Boom geht es um gute Biere aus natürlichen Zutaten nach traditionellen Rezepten. Inzwischen scheint das allerdings auch in Deutschland angekommen zu sein. Auch wenn die Zahl der Brauereien in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist. Die großen Brauereien haben Probleme, nicht zuletzt, weil der Bierpreis inzwischen locker sieben Euro pro Kiste unterschreitet. Die Kleinbrauereien hingegen können ihre Produkte für einen fairen Preis verkaufen und gewinnen Marktanteile. "In den USA haben Craft-Biere inzwischen einen Marktanteil von 15 Prozent. In Großbritannien haben die meisten kleinen Orte inzwischen wieder mindestens eine Brauerei", sagt Helbig. In Deutschland sei die Situation noch ausbaufähig. Der Eintritt zum Festival kostet fünf Euro, außerdem wird noch ein Glaspfand von fünf Euro erhoben. Es empfiehlt sich, natürlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Für Autofahrer stehen Parkplätze auf dem Gelände der Mitsubishi-Electric-Halle bereit.

(RP)
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