Oberbilk Im Oberbilker Hinterhof die Natur entdecken

Oberbilk · Beim Sommerfest des Vereins Niemandsland standen alle Aktionen unter dem Motto "Ökologisierung des Alltags".

Blasius Maltzahn zeigte Seyyid (9) das Bogenschießen.

Blasius Maltzahn zeigte Seyyid (9) das Bogenschießen.

Foto: Orthen

Sommerfest wird im Verein "Niemandsland" jedes Jahr gefeiert. Aber dass der auf dem Vereinsgelände ansässige Bio-Laden "Ökologische Marktwirtschaft" und die Kita Rappelkiste mit im Boot sind, ist Premiere. "Der Bio-Laden feiert 15-jähriges Bestehen. Das muss gemeinsam gefeiert werden", findet Niemandsland-Vorstandsmitglied Aike Ulrich. Er freut sich, dass so viele Menschen in den Hinterhof an der Heerstraße gekommen sind: "Unser breitgefächertes Angebot ist für viele Menschen interessant." An diesem Samstagnachmittag können sich die Besucher informieren. Dabei lassen sie es sich gut gehen. "Der Kuchen schmeckt toll", loben Marla (8), Frieda (7) und Greta (5). Sie sind mit Mutter Stefanie gekommen, um den musikalischen Auftritt ihres Vaters Enrico Palazzo nicht zu verpassen. Es gibt viele Programmpunkte: Teezeremonien, Bogenschießen sowie Diskussionsrunden zum Leitthema "Ökologisierung des Alltags" mit Hans Rainer Jonas und Florian Ophey, die Druck-, Holz- und Fahrradwerkstatt können die Besucher besichtigen. Wer sich im "Umsonstladen" stärken will, hat die Qual der Wahl.

Die Niemandsland-Küchencrew zaubert zahlreiche Köstlichkeiten, es gibt Sommerbowle, pikant gewürztes Bio-Fleisch vom Grill und afrikanische Spezialitäten wie exotisch duftende Bohnen und Yams- und Bananenscheiben vom Grill. "Wir wollen Rezepte mit afrikanischen Lebensmitteln gastronomisch aufpäppeln", erklärt Monika Brosch. Mit dem Verein Deka-wowo realisiert sie Partnerprojekte, die sich um Gesundheit, Bildung und Umwelt in Togo bemühen. Begleitet wird Brosch von Komi Kokouda, der gerade erst aus Afrika gekommen ist: "Wir planen in Togo eine Lehrküche."

Die Einladung zum Sommerfest kam vom Bioladen-Team. "Heute sind viele neue Gesichter zu sehen", freut sich Coco Schriewer, Bioladen-Team. Sie erinnert sich, dass es ein Wagnis war, vor 15 Jahren die "Ökologische Marktwirtschaft" zu eröffnen: "Oberbilk ist eigentlich kein Pflaster für Bio-Produkte." Aber der Erfolg ist da. Schriever und das Team schätzen die vom Niemandsland" gepflegte kulturell-nachbarschaftliche Hilfe. Barbara Schneider, Leiterin der Kita Rappelkiste, findet diese Nähe zur ökologisch-sozial orientierten Projektwerkstatt ebenfalls gut: "Uns verbindet der gleiche Grundgedanke."

Das gilt auch für das Sommerfest. Hier sollen vor allem die Kinder ihren Spaß haben. Sie dürfen mit Speckstein basteln und sich schminken lassen. "Ich will ein Tiger werden", drängelt Uma (5) ihre Mutter Jennifer Vogt. Wie die Besucher, so ist auch Aike Ulrich mit dem Sommerfest zufrieden. Und Niemandsland-Erschaffer Hans-Rainer Jonas stellt fest: "Wir werden weiter gemeinsame Dinge auf die Beine stellen."

(RP)
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