Düsseldorf-Oberbilk Container sorgen für Dreck, Chaos und platte Reifen

Oberbilk · Die Verhältnisse an den Containern der Awista sind für viele Bürger in Düsseldorf ein Ärgernis. Und stellen laut Verkehrswacht auch eine Gefahr dar. Das zeige ein Beispiel von der Hüttenstraße in Oberbilk.

 Sehr nah stehen die Container am Radweg an der Hüttenstraße Ecke Oberbilker Allee.

Sehr nah stehen die Container am Radweg an der Hüttenstraße Ecke Oberbilker Allee.

Foto: tt

Wenn Simon Höhner mit dem Fahrrad durch die Stadt fährt, hat er natürlich Probleme. Fehlende oder zu enge Radwege und Strecken, die ins Nichts führen, Straßen, die er sich mit den Autos teilen muss, wobei die naturgemäß mehr Raum beanspruchen als ein Fahrrad, was oft zu mindestens heiklen Situationen führt. Doch ist es ja das erklärte Ziel der Stadt, den Radverkehr zu stärken und gerade bauliche Veränderungen dauern eben. Höhner hat Verständnis dafür.

Wenig Verständnis allerdings bringt er für Gefahren und Unzulänglichkeiten auf, die eigentlich so einfach zu vermeiden wären. So etwa die Aufstellung der Wertstoffcontainer im Stadtgebiet. Zum Beispiel an der Hüttenstraße/ Ecke Oberbilker Allee. Dort stehen die Container für braunes, grünes und weißes Altglas beinahe direkt neben dem Fahrradweg, der einen kleinen Schwung um die Kästen macht. Besonders, wenn die Container lange nicht geleert wurden, sorgen herumliegende Splitter von heruntergefallenen Flaschen schon mal für platte Reifen.

Höhner, der Geschäftsführer der Verkehrswacht Düsseldorf ist, die an der Immermannstraße in Stadtmitte ihr Büro hat, hat sich an den Anregungs- und Beschwerdeausschuss gewandt, damit sich die Stadt des Problems annimmt. "Durch herumliegendes Altglas, Splitter und Scherben ergeben sich an diesen Stellen erhebliche Gefahren." Gefahren, die die Verwaltung offenbar für nicht so relevant hält: "Hinweise und Beschwerden zu konkreten Containerstandorten werden immer überprüft. Da sich eine Situation, beispielsweise durch bauliche Änderungen der Umgebung, durchaus ändern kann, werden außerdem Prüfungen einzelner Standorte in unregelmäßigen Abständen durchgeführt. Wenn Optimierungsmöglichkeiten bestehen, werden diese selbstverständlich zeitnah umgesetzt", heißt es in der Stellungnahme.

Für Höhner ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Zumal er auch an einigen Stellen, etwa in Kreuzungsbereichen im Stadtgebiet durch diverse Container erhebliche Sichtbehinderungen (nicht nur für den Radverkehr, sondern auch für Fußgänger und Kinder) feststellt. Die stellt die Stadt schlicht in Abrede. Sonst bekämen die Standorte auch keine Genehmigung des Amtes für Verkehrsmanagement. Kein Problem also?

Christian Rütz sieht das anders. Das Ratsmitglied der CDU will das Thema Container auf die Tagesordnung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen bringen. Dabei geht es ihm nicht nur um die Einschränkungen für Radfahrer, sondern auch um das Umfeld der Container. Immer wieder klagen Bürger über Vermüllung an den Standorten, Schmierereien auf den Containern selbst und deren Zustand. Rütz hat während seines letzten Schwedenurlaubs Fotos von ähnlichen Stationen in Malmö gemacht. Wieso kann man das dort, aber hier nicht, fragt er.

Natürlich könnte man unterirdische Container bauen. Angesichts von rund 780 Standorten im Stadtgebiet seien hier aber die Kosten zu hoch, heißt es aus der Verwaltung, die allerdings Schwierigkeiten einräumt, die sich in den kommenden Jahren eher verschärfen werden. So sei es besonders in dicht bebauten Gebieten oft schwierig, geeignete Containerstandorte zu finden, insbesondere im Hinblick auf einen ausreichenden Abstand zur Wohnbebauung.

Die zunehmende Verdichtung und die Verkehrsbelastung des öffentlichen Straßenraumes verschärfe diese Problematik noch weiter. Bereits jetzt beklagen viele Bürger in den Quartieren den Lärm, der auch von unterirdischen Glascontainern ausgeht. Und sie beschweren sich über zunehmende Vermüllung der Standorte.

(RP)
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