Niederkassel Pfütze ruiniert weiße Hausfassade

Niederkassel · Heinz Merten und seine Frau Ruth Strahn-Merten haben genau vor der Haustür eine Absenkung, in der sich Regenwasser sammelt. Wenn Autos durchfahren, spritzt es immer wieder an Hauswand und Tür.

Ganz vorsichtig gehen Heinz Merten und seine Frau Ruth Strahn-Merten aus der Haustür, wenn es regnet. Sie halten die Jacke fest, ziehen den Kragen hoch, stecken schnell den Schlüssel ins Schloss, um abzuschließen, und versuchen unbeschadet und vor allem einigermaßen trocken vom Gehweg zu kommen. Manchmal aber, wenn sie in Gedanken sind oder nichts gehört haben, dann passiert es - sie werden von oben bis unten nass gespritzt, von einem vorbeikommenden Auto, das gar nicht schnell sein muss, das aber kaum eine andere Wahl hat, als durch die Pfütze zu fahren, die genau vor Mertens Haustür liegt. "Die Fenster sind voll, die Haustür auch", sagt Strahn-Mertens, die es satt hat, ständig zu putzen. Dazu kommt die weiße Hauswand, die im unteren Bereich dunkle Spuren zeigt vom Regenwasser, das sich sammelt in der Absenkung und das sich mit Staub und Laub mischt.

Schon viele Male hat Heinz Merten Kontakt gesucht zur Stadt, "dann kommt mal einer mit einem Schüppchen Bitumen", sagt er, ein paar Tage habe er dann auch Ruhe, bis die Straße wieder absinkt, drei, vier, vielleicht fünf Zentimeter und sich das Wasser darin sammelt, sobald es regnet. Zwar wohnt das Paar in einer Sackgasse, am Ende der Straße aber befindet sich eine Grundschule mit Sporthalle, die auch von Vereinen genutzt wird, und gegenüber liegt die Kita. "Viel Durchgangsverkehr", sagt der Sohn Andreas Merten, der sich inzwischen eingeschaltet hat bei der Kommunikation mit der Stadt, dort aber nicht auf die erhoffte Hilfe gestoßen ist.

Im Dezember kontaktierte Merten das Amt für Verkehrsmanagement, machte auf das Loch mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimetern aufmerksam. Andreas Merten beschrieb auch die Umstände, die seinen Eltern entstehen und die Mehrkosten - erst vor einem Jahr haben sie die Fassade von einem Fachmann streichen lassen, "das hat sicher 2500 Euro gekostet", sagt Heinz Merten.

"Dieser Zustand geht nun über Jahre", sagt Andreas Merten, dem im Dezember zwar eine schnelle Lösung zugesichert wurde im Amt für Verkehrsmanagement, der seitdem aber dieser Lösung hinterherlaufen muss. "Zunächst wurde eine Kontrolle des Kanals versprochen, um sicherzustellen, dass keine Tiere den Kanal zum Absenken gebracht haben", erinnert sich Andreas Merten. "Das soll stattgefunden haben, gesehen hat das niemand", sagt er. Mehrere Anrufe, wann denn mit den Bauarbeiten begonnen würde, seien mit "sehr bald" beantwortet worden. Großflächig soll die Straße dort nämlich ausgehoben, neu verdichtet und richtig asphaltiert werden, erklärte man Andreas Merten am Telefon.

Seine letzte Nachfrage war am 5. März, "damals wurde die nächste Woche als Starttermin benannt". Passiert sei seitdem nichts. Außer dass es wieder geregnet, sich wieder Wasser in dem Loch gesammelt hat. "Fünf bis zehn Liter fasst es sicher", sagt Andreas Merten, ist anders als ein Schlagloch, "hat keine harten Kanten, so dass es der Autofahrer gar nicht sehen muss". Und selbst wenn er die Absenkung entdeckt - Ausweichmöglichkeiten gibt es keine an der Straße, weil Autos am gegenüberliegenden Fahrbahnrand parken.

Die Stadt hat sich auf eine Anfrage unserer Zeitung nicht äußern können. Die zuständigen Kollegen seien nicht erreichbar, hieß es aus dem Presseamt.

(RP)
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