Niederkassel Abschied vom Possenreißer

Niederkassel · Tonnengarde und Dorfschänke inszenierten die Hoppeditz-Beerdigung.

 In einer Schubkarre fuhren die Niederkasseler gestern Abend ihren Hoppeditz der Session 2017/2018 zur "Beerdigung".

In einer Schubkarre fuhren die Niederkasseler gestern Abend ihren Hoppeditz der Session 2017/2018 zur "Beerdigung".

Foto: Andreas Endermann

Viele sind krank. Trotzdem kamen gestern etwa 80 Tonnengardisten zusammen, um den närrischen Schelm, genannt Hoppeditz, zu beerdigen oder besser, in Flammen aufgehen zu lassen. Klar, dass Tonnenbauer Christoph Gollack und Anne Erning dabei waren, denn auch für sie hieß es: Abschied nehmen. Das kleine Spektakel spielte sich in der Dorfschänke ab, wo der Abschied vom Possenreißer mit einem deftigen Menü aus Fisch und Fleisch versüßt wurde. Bereits nach der Vorspeise ging's ab auf die Straße, um mit einem Fackelzug dem närrischen Volk zu signalisieren, dass nun erstmal Schluss mit Lustig ist. In die Wirtsstube zurückgekehrt, wurde der Hauptgang serviert, danach auf dem Hof der Dorfschänke ging's dem Hoppeditz an den Kragen - bis er sich schließlich als Rauchwolke verflüchtigte.

Die Betreiber der Dorfschänke Mike van Hauten, Michael Künzer und Kai Urig haben mit der Hoppediz-Beerdigung die alte Dorf-Tradition ihres Vorgängers aufleben lassen. Was zuvor meist ohne viel Tamtam geschah, wurde diesmal groß gefeiert. Warum? - das ist von Garde-Geschäftsführer Dino Conti-mika zu erfahren. "Wir wollten die Band Alt-Schuss noch einmal mit ihrem Frontmann Rainer Lieverscheidt erleben." Er habe sich von der Kult-Band getrennt, um eine neue Musikgruppe unter dem Namen "Häzz Ass" zu gründen. "In der Dorfschänke sind die Musiker zum letzten Mal gemeinsam aufgetreten." Damit ist der karnevalistische Funke für die Tonnengarde noch nicht gänzlich erloschen. Denn am kommenden Freitag wird der Schlussstrich im "Alten Oberkasseler Bahnhof" beim traditionellen Fischessen gezogen.

Insgesamt blickt die Garde auf eine erfolgreiche Session zurück. "Sie war nur sehr kurz", bedauert Conti Mica. "Ein Termin reihte sich an den anderen." Trotzdem habe er mindesten 20 neue Mitglieder gewonnen.

(RP)
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