Mörsenbroich Wende im Streit um Straßenpoller

Mörsenbroich · Über eine Straßensperrung in dem Neubaugebiet Gartenstadt Reitzenstein hatte es massive Beschwerden gegeben. Nun soll die Verkehrsführung dort doch neu geplant werden.

 Seit einigen Tagen laufen die Bauarbeiten für die geplante Neugestaltung der Kreuzung Zur Weide/Zur alten Kaserne in der Gartenstadt Reitzenstein.

Seit einigen Tagen laufen die Bauarbeiten für die geplante Neugestaltung der Kreuzung Zur Weide/Zur alten Kaserne in der Gartenstadt Reitzenstein.

Foto: Julia Brabeck

Die umstrittene Abpollerung der Straße Zur alten Kaserne im Neubaugebiet Gartenstadt Reitzenstein könnte nun doch abgeändert werden. Bislang wurde das von der Verwaltung als nicht machbar bezeichnet, da diese Verkehrsberuhigung Bestandteil des Bebauungsplanes sei, dort auf Wunsch der Bewohner der Ludwig-Beck-Straße festgeschrieben wurde. Nach massiven Protesten der Anwohner der Gartenstadt hat die Bezirksverwaltungsstelle die Pläne vom Rechtsamt noch einmal umfassend prüfen lassen - mit einem überraschenden Ergebnis: "Da die zur Verkehrsberuhigung vorgesehenen Poller nur als Hinweis im B-Plan enthalten sind, handelt es sich nicht um förmliche Festsetzungen. Die Poller sollen zur Vermeidung von Schleichverkehr dienen. Sofern dieses Ziel durch andere Maßnahmen erreicht werden kann, ist die Aufstellung der Poller nicht zwingend", teilte das Rechtsamt gestern mit.

Die FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung 6 wird deshalb in der heutigen Sitzung des Gremiums den Antrag stellen, dass die Umbauarbeiten, die seit einer Woche an der Kreuzung Zur alten Kaserne/Ludwig-Beck-Straße/Zur Weide stattfinden, sofort gestoppt werden und die bisherige Straßenführung, also die durchgehende Befahrbarkeit der Straße Zur alten Kaserne, zumindest wieder provisorisch hergestellt wird.

Die FDP beantragt darüber hinaus, dass die Anwohner der Ludwig-Beck-Straße gemeinsam mit den Bewohnern der Gartenstadt Reitzenstein kurzfristig zu einem Bürgerdialog eingeladen werden, um gemeinsam eine für beide Parteien tragbare Lösung zu erarbeiten. Die Bürger hatten bereits in der Vergangenheit viele Vorschläge gemacht, wie durch Straßenverengungen und Ampeln der Ausweichverkehr auch ohne Poller unattraktiv gemacht werden könnte. Eine Lösung soll diesmal aber erst umgesetzt werden, wenn die Bezirksvertretung ihre Zustimmung erteilt hat. So hat das Rechtsamt mitgeteilt, dass das Gremium für Verkehrsberuhigungen im Stadtbezirk zuständig sei.

Die Abpollerung, die Ausweichverkehr durch das Neubaugebiet und die Ludwig-Beck-Straße verhindern soll, war auf starke Kritik gestoßen. Anwohner hatten Protestbriefe an die Verwaltung geschrieben, Unterschriften gesammelt und sich massiv bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post darüber beschwert. Als Hauptproblem wurde gesehen, dass die seit einer Woche bestehende Sperrung über die kleine Wohnstraße Zur Weide, die in einer Schleife geführt wird, umfahren werden kann.

Von diesem Schleichweg haben in den letzten Tagen viele Autofahrer Gebrauch gemacht. Dabei kam es in der engen Straße immer wieder zu einigen gefährlichen Situationen. So weichen entgegenkommende Autos auf den Bürgersteig aus, manchmal unmittelbar vor dort entlanglaufenden Kindern. "Die derzeitige Verkehrsführung gefährdet die Fußgänger und insbesondere kleine Kinder", begründet Karsten Körner für die FDP seinen Antrag.

(brab)
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