Mörsenbroich Pokern für den Kindergarten

Mörsenbroich · Mit ungewöhnlichen Aktionen sammelt der Förderverein der Kita St. Franziskus-Xaverius Geld für ein neues Klettergerüst.

 Christian Konrads (v.l.), Sascha Peltzer und Lucia Harren-Renk ließen sich nicht in die Karten gucken.

Christian Konrads (v.l.), Sascha Peltzer und Lucia Harren-Renk ließen sich nicht in die Karten gucken.

Foto: Anne Orthen

Kuchen verkaufen, Waffeln backen - alles schön und gut, doch das war den Eltern der KiTa St. Franziskus-Xaverius auf Dauer dann doch zu langweilig. Deswegen gehen die Eltern jetzt neue Wege und stellten am Freitag eine außergewöhnliche Veranstaltung auf die Beine: Ein Pokerabend sollte Spendengelder in die Kassen des Fördervereins spülen, der so ein neues Klettergerüst für den Kindergarten finanzieren will. Denn das jetzige ist bereits 16 Jahre alt und spätestens seit es bei Sturm Ela vor zwei Jahren vom Blitz getroffen wurde, sind seine Tage gezählt.

Die Idee für die ungewöhnliche Spendenaktion hatte Sascha Peltzer: "Im Kindergarten kommt man oft nur mit den Eltern aus der eigenen Gruppe in Kontakt", erklärt er. "Ein Abend wie heute ist doch der perfekte Anlass zum Kennenlernen." In diesem Sinne wurden die über 40 Teilnehmer gleich zu Beginn mit Namensschildern ausgestattet und spielten gegen ein kleines Eintrittsgeld bis in die späten Abendstunden für den guten Zweck um Ruhm und Ehre.

Doch der Pokerabend war nicht die erste kreative Idee der Eltern und soll es auch in Zukunft nicht bleiben. "Unsere Elternschaft ist unglaublich engagiert", freut sich KiTa-Leiterin Lucia Harren-Renk. "Bei den meisten Aktionen sind mindestens 60 bis 80 Prozent der Eltern dabei und schon viele Freundschaften sind so entstanden." Denn die KiTa verstehe sich als Familienzentrum, das die Familien der Kindergartenkinder verbinden und vernetzten will. "Dass wir hier in den Kindergarten gekommen sind, war das Beste, was uns passieren konnte. Mit vielen Eltern sind wir mittlerweile befreundet und man hilft sich gegenseitig", bestätigt auch Sascha Peltzer. Wichtig ist Harren-Renk dabei vor allem, dass sich jeder Helfer mit seinen unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten einbringen könne. Ob es ums Kostüme nähen für das Krippenspiel geht, ums Möbeltragen beim KiTa-Umbau oder eben die Organisation eines Poker-Abends - die Eltern sind für alles zu haben.

Eine von ihnen ist auch Sascha Peltzers Ehefrau Vivien, die als Mutter und Mitglied des Fördervereins schon bei fast allen Aktionen dabei war. "Besonders gut angekommen ist unser Adventssingen im letzten Jahr, zu dem auch viele Großeltern und ältere Geschwisterkinder kamen. Wir haben Weihnachtskarten verkauft, die wir gesponsert bekommen hatten und konnten so die Grundlage für die Anschaffung des Klettergerüsts legen, das einen fünfstelligen Betrag kosten wird - auch, weil Eltern und Großeltern sehr großzügig waren und oft viel mehr bezahlten als ausgeschrieben", erzählt sie. Die Musik spielt in der KiTa ohnehin eine große Rolle. "Musik fördert alles von der Kreativität bis zur Konzentration und Aufmerksamkeit", erklärt KiTa-Leiterin Harren-Renk. Deshalb wird in St. Franziskus-Xaverius auch gesungen und musiziert, wann immer das geht. Sogar das Musical "Der kleine Tag" von Rolf Zuckowski haben die Kinder mithilfe zahlreicher Eltern und einer professionellen Opernsängerin schon auf die Bühne gebracht.

Und auch die nächste außergewöhnliche Aktion für den Förderverein steht bereits in den Startlöchern: Im Juni soll eine Vernissage der Kunstwerke der Kinder stattfinden. "Das wird richtig schick, mit Sekt, Livemusik, kleinem Schwarzen und allem, was dazu gehört", erzählt Lucia Harren-Renk.

(RP)
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