Derendorf Mehr Komfort und ein Sinnesgarten

Derendorf · Die katholische Senioreneinrichtung Edmund-Hilvert-Haus an der Roßstraße errichtet für vier Millionen Euro einen Anbau ausschließlich mit Einzelzimmern. Die Grünanlage soll für Bewohner mit Demenz umgestaltet werden.

 Peter Schmitz (l.), Kirchenvorstand, und Stefan Heuser, Einrichtungsleiter, vor dem Neubau des katholischen Edmund-Hilvert-Altenheims an der Roßstraße, der Ende 2014 fertig sein soll.

Peter Schmitz (l.), Kirchenvorstand, und Stefan Heuser, Einrichtungsleiter, vor dem Neubau des katholischen Edmund-Hilvert-Altenheims an der Roßstraße, der Ende 2014 fertig sein soll.

Foto: Andreas Bretz

Die Senioreneinrichtung Edmund-Hilvert-Haus der Katholischen Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit macht sich fit für die Zukunft: An der Stelle des alten, inzwischen abgerissenen Pfarrhauses an der Roßstraße wurde jetzt Richtfest für einen Erweiterungsbau gefeiert.

Das neue Gebäude wird Platz bieten für 36 Einzelzimmer, die jeweils rund 17 Quadratmeter groß sind und alle über Bäder von rund zehn Quadratmetern verfügen. "Damit reagieren wir auf die Gesetzesänderung, wonach ab 2018 alle Seniorenheime einen Anteil an Einzelzimmern in Höhe von 80 Prozent des Gesamtbestandes vorweisen müssen", berichtet Stefan Heuser, der Leiter des Hauses. Derzeit liege man bei einer Quote von 50 Prozent in den beiden bisherigen Gebäudeteilen. Das sind 67 Einzelzimmer gegenüber 30 Doppelzimmern. Die Bäder im Neubau werden dabei mit neun Quadratmetern fast doppelt so groß wie die Nasszellen in den bestehenden Zimmern. "Unser Ziel ist es, im Jahr 2022 ausnahmslos Einzelzimmer anbieten zu können", sagt Heuser.

Derzeit besteht das Edmund-Hilvert-Haus aus besagten zwei Gebäudebereiche: das sogenannte Bestandsgebäude von 1969, das zwischen 1993 und 1995 kernsaniert wurde und 42 Einzelzimmer und neun Doppelzimmer hat, sowie dem sogenannten Neubau von 1990, der über 25 Einzelzimmer und 20 Doppelzimmer verfügt. 125 Menschen leben an der Roßstraße. Wenn der Erweiterungsbau voraussichtlich Ende 2014 fertig ist, werden 35 Bewohner dorthin umziehen und in den anderen Gebäuden somit Platz freimachen. "Ab 2017 wollen wir dann in einem zweiten Bauabschnitt dort mit dem Umbau zu Einzelzimmern beginnen", sagt Heuser. Der Erweiterungsbau kostet 4,1 Millionen Euro und wird komplett aus Rücklagen der Gemeinde als langfristiges Darlehen zu günstigen Konditionen finanziert, wie Peter Schmitz berichtet.

Schmitz ist ehrenamtlicher Geschäftsführer der Katholischen Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit, einem Zusammenschluss von sechs Gemeinden, dem Pastor Heribert Dölle vorsteht. "Alle sechs Wochen wird unser Bauprojekt einem Kosten-Controlling unterzogen", so Schmitz augenzwinkernd. "Bei uns gibt es also kein Limburg." Für den weiteren Umbau ab 2017 werden drei Millionen Euro veranschlagt. "Diese Finanzierung ermöglicht einen günstigen Pflegesatz, was uns im Wettbewerb mit anderen Anbietern attraktiv macht", so Heuser.

Der Erweiterungsbau, für den das alte Pfarrhaus abgerissen wurde, wird sich optisch von den übrigen Gebäuden mit einem weißen Putz, dunklen Klinkern und kleinen Balkonen vom übrigen Komplex abheben. "Das Pfarrhaus war übrigens ein maroder Nachkriegsbau. Es wurde wegen der Zusammenlegung unserer Gemeinden nicht mehr benötigt", sagt Schmitz.

Auch die Außenanlagen werden an der Roßstraße neu gestaltet: Ein Teil des 12 000 Quadratmeter großen Geländes soll zu einem Sinnesgarten umgebaut werden, der auch für demenzkranke Bewohner geeignet ist. Die Anlage wird zur Sicherheit dieser Bewohner von Hecken umschlossen sein und mit einem Wasserspiel und gut erreichbaren Hochbeeten vor allem ihr spezielles Wahrnehmungsvermögen ansprechen.

Der Garten soll aber auch weiterhin für Besucher von außerhalb zugänglich sein. "Wir sind ja hier eine grüne Oase mitten in der Stadt", meint Schmitz. "Und das schätzen auch viele Menschen aus den Büros ringsum, die regelmäßig in der Mittagspause herkommen."

(RP)
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