Ludenberg Erbaurechts-Modell: Lösung für Forsthaus?

Ludenberg · Wolfram Müller-Gehl (Linke) sieht mit dieser Alternative Interessen der Mieter der Immobilie gewahrt.

Der Bauantrag zum Forsthaus Trotzhof an der Rennbahnstraße schlug vor der Sommerpause hohe Wellen. Die Verwaltung legte ihn in der Bezirksvertretung 7 vor, wollte damit eine Nutzungsänderung sowie eine nachträgliche Legalisierung vorgenommener Verändernungen durchsetzen. Das kam Politikern wie Bewohnern merkwürdig vor, vermutet wurde, dass ein Verkauf des Grundstücks vorbereitet werden sollte. Tatsächlich räumte die Verwaltung ein, ein Verkauf könne zumindest nicht ausgeschlossen werden. Eine Entscheidung wurde verschoben.

Wie die CDU äußert auch der Linke Wolfram Müller-Gehl den Verdacht, die Verwaltung wolle - verschleiert hinter einem Bauantrag - den Verkauf von 4470 Quadratmeter Grafenberger Wald vorbereiten. Dies wäre eine "Keimzelle für weitere Bebauungen mitten im Grafenberger Wald". Notwendige Renovierungsarbeiten wolle die Stadt als Eigentümer offenbar nicht selbst veranlassen, sondern einem privaten Eigentümer überlassen.

Müller-Gehl bringt eine Alternative zu einer "Privatisierung" ins Spiel: die Veräußerung eines Erbbaurechts für die Gebäude an einen Mieter oder Liebhaber. Dieses Vorgehen ließe es zu, die Baulichkeiten in die Verantwortung eines privaten Erbbauberechtigten zu geben, der seine Gebäude in einen denkmalgerechten bewohnbaren Zustand versetzen und damit das Baudenkmal erhalten würde. Gleichzeitig bliebe Grund und Boden im Eigentum der Stadt und der Grafenberger Wald Erholungsfläche. Außerdem könnten die Interessen der jetzigen Mieter als etwaige neue Erbbauberechtigte gewahrt werden.

(RP)
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