Lörick Stricken und damit Gutes tun

Lörick · Kerstin Ziegler hatte die Idee, einen Handarbeitskreis in Lörick zu gründen. Inzwischen kommt ein eingespieltes Team monatlich im Pfarrsaal zusammen. Die Handarbeiten kommen unter anderem der Obdachlosenhilfe zugute.

 Im Gemeindezentrum an der Löricker Straße treffen sich an jedem zweiten und vierten Dienstag im Monat Friedhilde Keller (v.l.), Brunhilde Kümmel, Kerstin Ziegler und Maria Jung.

Im Gemeindezentrum an der Löricker Straße treffen sich an jedem zweiten und vierten Dienstag im Monat Friedhilde Keller (v.l.), Brunhilde Kümmel, Kerstin Ziegler und Maria Jung.

Foto: Andreas Endermann

Strick- und Häkelnadeln in unterschiedlichen Stärken, buntgemusterte Wollknäuel, Holzkugeln in verschiedenen Größen, Bastelbogen und Bänder, Bordüren, Litzen, Spitzenstoffe, Scheren, Holzleim und eine Nähmaschine. Das sind einige der Zutaten, die nötig sind, um in reiner Handarbeit Unikate herzustellen. Ob Mützen, Schals, Stulpen, Strümpfe oder Pullover, Glückwunschkarten, Taschen oder Pullis - die Frauen, die sich zum Handarbeitskreis der KfD Lörick im Pfarrsaal der Kirche St. Maria/Hilfe der Christen treffen, nehmen jede Herausforderung an. "Dieses Miteinander, das gemeinsame Handarbeiten und der Austausch machen allen Freude", fasst Kerstin Ziegler die Aktivitäten zusammen.

Vor gut einem Jahr brachte sie als Initiatorin zum ersten Treffen Wolle und Stricknadeln mit. Inzwischen ist die Handarbeits-Runde ein eingespieltes Team. "Ich war von Anfang an dabei", erzählt Maria Jung. Eigentlich bastelt sie lieber, aber jetzt hat sie das Stricken für sich entdeckt. Gisela Klinkhammer zeigt eine Mütze, die sie für Justus, ihren kleinen Enkel, gehäkelt hat. Dabei entdeckt sie im Häkelwerk einen kleinen Fehler. "Macht nichts", sagt Kerstin Ziegler, "das ist eben Handarbeit."

Ein in wenigen Minuten gemeinsam angefertigter Pompon für eine weitere Mütze wird mit der Schere ein wenig gestutzt, das von Resi Goslich in einer Probe erstrickte Muster begutachtet, die Maschen von Friedhilde Keller bewundert und zwischendurch über dies und das geredet. "Die Stücke, die ich stricke, sind für die Aktion 'Weihnachten im Schuhkarton'", erzählt Karin Horstmann. Sie schickt die Sachen an ihre Tochter, die in der Eifel lebt und weiß, dass sie dort einem guten Zweck dienen. Das gilt auch für viele andere Handarbeitsstücke: "Wir übergeben sie der Aktion 'Knackpunkt' oder der Obdachlosenhilfe."

Die zarten Engelfiguren aber dienen als Baumschmuck. "Das ist viel Arbeit", erklärt Brunhilde Kümmel. Die Spitze für die Kleider sei schwierig zu beschaffen. Deshalb schätzt sie die Einkaufsmöglichkeiten, die sich auf den diversen Krammärkten in Neuss bieten: "Dort finde ich viele der Materialien, die ich zum Nähen und Basteln brauche." Darunter ist auch Stoff, aus dem sie sich T-Shirts näht: "So kann ich den Ausschnitt je nach Wunsch variieren." Renate Fischer erzählt, dass sie "den Support" braucht, die Unterstützung der anderen Handarbeits-Fans. "Ich bin fürs Fummeln und Tüfteln zuständig", sagt sie lachend und erklärt, dass sie ein Buch im 3D-Effekt falten möchte.

Der Kreativität sind im Löricker Handarbeitskreis also keine Grenzen gesetzt. Um für jeden Fall gerüstet zu sein, bringt Kerstin Ziegler einen Stapel an Vorlagen und Anleitungen mit. Sie kann auch erklären, wie eine selbst gestrickte modische Kappe in der Waschmaschine "gefilzt" wird: "Vor dem Stricken ist eine Filzprobe wichtig. Denn beim Filzen schrumpft das Strickstück je nach Garn oder Farbe unterschiedlich." Solche Anregungen werden gern angenommen. Auch deshalb freut sich der kreative Handarbeitskreis auf weitere Interessierte aller Altersgruppen, die gern in Gesellschaft stricken, häkeln oder nähen wollen.

(RP)
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