Lörick Mit großem Gefolge zur Parade

Lörick · Großer Umzug durch die Straßen beim Löricker Schützenfest. Das Königspaar stellt die 3. Jägerkompanie. Heute wird der neue König ausgeschossen.

 Das Regimentskönigspaar Felix Menke und Lucienne Dornbusch zog mit seinem Hofstaat durchs Dorf.

Das Regimentskönigspaar Felix Menke und Lucienne Dornbusch zog mit seinem Hofstaat durchs Dorf.

Foto: hans-jürgen bauer

"Ich habe mir leider den Fuß vertreten und muss jetzt zuschauen", sagte Coralie Köhler, Königin der St. Georgs-Bruderschaft 1952 aus Meerbusch. Eigentlich wollte sie mit ihrer Kompanie, den Blauen Husaren aus Lank-Latum, an der großen Parade der Löricker Schützen teilnehmen. Stattdessen saß die Französin auf der Bank einer Bushaltestelle und gesellte sich zu den zahlreichen Zuschauern. "Das ist nicht schlimm, ich hebe mich für das nächste Jahr auf", sagte sie gut gelaunt.

Auch andere machten es sich gemütlich. Manuela Wulf und Heinz Kind hatten sich spontan zum Nachbarschaftstreffen entschlossen. Mit Knabbereien, Cocktails und Bier genossen sie und ihre Freunde die Parade. "Wenn wir schon hier wohnen und das Wetter so schön ist, können wir uns das auch ansehen", fand Wulf.

Nach dem Empfang der rund 130 Ehrengäste, wie Bezirksbürgermeister Rolf Tups, Thomas Jarzombek (Mitglied des Bundestages) und Pfarrer Michael Dederichs nahm das Regimentskönigspaar, Felix Menke und Lucienne Dornbusch, die Parade ab. Begleitet von ihrem Hofstaat, der in diesem Jahr aus der kompletten 3. Jägerkompanie und deren Frauen bestand. Mit dabei war auch Tonnenbäuerin Franziska Unzeitig, eine Freundin der Regimentskönigin. Einer fiel im Hofstaat ganz besonders auf. Martin Milster Er trug einen lila-grau gekleideten Gartenzwerg mit sich herum. Lila und grau sind die Farben der 3. Jägerkompanie. "Das ist der Fritz. Der muss überall mit hin. Er hat sich der Kompanie auch farblich schon angepasst", erzählte Milster. "Wir sind ein sehr junger Verein und sparen noch auf eine eigene Fahne. Bis dahin muss der Fritz herhalten", erklärte der Schütze lachend. Rund 600 Teilnehmer, darunter zahlreiche Gastvereine, zogen mit dem Festzug durch Löricks Straßen.

Am Freitagabend sorgten die Jungschützen für das Programm im Festzelt. "Das ist bei uns im Linksrheinischen so üblich", erzählte Mona Hummelsbeck. Sie und ihre Kompanie-Kameradinnen von den Löricker Mädels haben die Zuschauer mit Tänzen aus verschiedenen Jahrzehnten und Gesang begeistert. "Dieses Jahr haben wir mit dem Üben erst sehr spät angefangen. Aber da alle schon viel Erfahrung gesammelt haben, hat alles gut geklappt", sagte Leona Wendel. Der Auftritt sei gut gelaufen, fand Dana Hummelsbeck. "Nur bei der Generalprobe gab es ein Problem. Da ist der Strom ausgefallen. und wir mussten a-cappella singen." "Das wollten wir dann auch am Freitag machen. Das hat aber nicht geklappt, weil die Zuschauer zu laut waren", setzte Katharina Linde hinzu.

Der Samstag begann mit der Ermittlung des "Königs der Könige" am Schießstand. "Da treten die ehemaligen Regimentskönige im Schießen gegeneinander an", erklärte Werner Rieche, Geschäftsführer der Löricker Schützen. Falls sich am Montag keiner der Schützen zum König schießen möchte, wird Sieger Dirk Waltemode die Schützen als König anführen. Der Regen führte am Nachmittag dazu, dass der Umzug der Schützen nach dem traditionellen Platz-Konzert im Park des Wohnstiftes Haus Lörick abgebrochen wurde. Am Abend brachten die "San Fernando Allstars" die Zeltbesucher in Stimmung.

Heute wird es bei den Löricker Schützen noch einmal richtig spannend. Nach dem Frühschoppen im Festzelt beginnt das Schießen auf den Preis-, Jungschützen und Regimentskönigsvogel. Nach dem Königsschuss gegen 17.30 Uhr wird sich der Festzug zur Residenz des neuen Regimentskönigs aufmachen. Der Abend endet traditionell mit den Krönungen der Königspaare und dem Zapfenstreich.

(RP)
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