Kalkum Sport, Spiel und Gemeinschaftssinn

Kalkum · Seit zehn Jahren gibt es die Jugendfeuerwehr in Kalkum. Sie bietet Jugendlichen eine interessante Freizeitbeschäftigung, sorgt aber auch für Nachwuchs bei der aktiven Wehr.

 Je größer die Gruppe, desto größer der Spaß: der angehende Jugendwart Florian Ulrich wünscht sich noch mehr Mitglieder für die Kalkumer Nachwuchs-Feuerwehr.

Je größer die Gruppe, desto größer der Spaß: der angehende Jugendwart Florian Ulrich wünscht sich noch mehr Mitglieder für die Kalkumer Nachwuchs-Feuerwehr.

Foto: RP-Foto Hans-Jürgen Bauer

Schläuche werden in rasantem Tempo ausgerollt, Armaturen aufgedreht, Wasser sucht sich seinen Weg bis zum Strahlrohr. Die Mitglieder der Nachwuchsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Kalkum proben den Ernstfall und arbeiten dabei konzentriert Hand in Hand. Nach wenigen Minuten blickt Jugendwart Stefan Faßbender auf seine Uhr und beendet die Übung.

"Das war gut, Jungs und Mädels! Richtig gut", lobt Faßbender. Denn die Jugendlichen haben nicht nur eine gute Zeit erzielt, vor allem war der Ablauf nahezu fehlerfrei. "Wir machen das ja auch schon zehn Jahre lang", sagt der Jugendwart lachend.

In Kalkum ist seit über 110 Jahren die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz. Vor zehn Jahren wurde die Jugendfeuerwehr gegründet, um den Nachwuchs zu sichern. "Wenn wir aus der Jugendfeuerwehr später Jungs oder Mädchen für die aktive Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr gewinnen, profitieren alle. Die Kinder haben ein Hobby, das ihnen Freude bereitet, die Freiwillige Feuerwehr gewinnt neue Mitglieder, und Kalkum hat weiterhin eine funktionierende Wehr", sagt Löschzugführer Marcus Hoffmann.

Bei Lars Kentenich ist das Konzept aufgegangen. Der 16-Jährige gehört seit vier Jahren zur Jugendfeuerwehr und möchte mit Beginn der Volljährigkeit auf alle Fälle zur freiwilligen Truppe wechseln. "Vor allen Dingen die praktischen Übungen machen viel Spaß und hier entwickeln sich richtige Freundschaften." Und langweilig wird es auch nach Jahren der Mitgliedschaft nicht, denn die Anforderungen steigen mit den Erfahrungen.

Der Aufwand, den die Kalkumer für ihren Nachwuchs betreiben, ist nicht zu verachten. Alle zwei Wochen wird eine Übung vorbereitet, darüber hinaus gibt es Ausflüge und besondere Aktionen wie Skifahren in der Halle, die Teilnahme an Wettbewerben und Ferienfreizeiten. "In Kalkum ist ja sonst nicht viel los. Dieses Angebot bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen, etwas spielerisch zu lernen und als Team zusammen zu wachsen", sagt Hoffmann. Darüber hinaus engagieren sich die Jugendlichen aber auch noch in anderen Bereichen. Sie unterstützen beispielsweise den Martinszug, präsentieren ihre Arbeit beim Düsseldorfer Weltkindertag und dem Pfarrfest im Dorf.

Zurzeit gehören neun Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren der Jugendwehr an, darunter auch drei Mädchen. "Unsere Freunde finden das cool, dass wir hier mitmachen und ich finde es toll, an etwas beteiligt zu sein, was man sonst nur aus den Medien kennt", sagt Amelie. Sie ist mit ihren Freundinnen Filippa und Lena in die Gruppe eingetreten und die drei wollen noch versuchen, weitere Mädchen dafür zu gewinnen. "Wer hier mitmachen will, sollte Spaß an Teamarbeit haben, nicht ganz unsportlich und zuverlässig sein", sagt der angehende Jugendwart Florian Ulrich. Für die Zukunft der Kalkumer Jugendfeuerwehr würde er sich wünschen, "dass wir die Zahl der Mitglieder noch steigern können, denn je größer die Gruppe ist, um so mehr Spaß macht die Arbeit".

Das Jubiläum wird am Sonntag, 20. September, gefeiert. Dafür haben sich die Brandwächter einen besonderen Team-Wettkampf ausgedacht: Jeweils sechs Personen müssen ein 14 Tonnen schweres Feuerwehrfahrzeug so schnell es geht 30 Meter weit ziehen. Mitmachen können Verein, Bürogemeinschaften oder private Teams.

(RP)
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