Kalkum Scheußliche Socken sorgen für Spendenflut

Kalkum · Eine als Spaß gedachte Spendenaktion der Kalkumer Schützen erbrachte überraschend viel Geld.

Im Benimm-Regelwerk Knigge ist es ganz eindeutig geregelt: "Zu einer schwarzen Anzughose sind die Füße des Trägers in der Regel in schwarze Strümpfe bzw. Socken zu hüllen." Und so ist das auch bei den Schützenbrüdern der St. Sebastianus Bruderschaft Kalkum 1429 Vorschrift. Ein Verstoß wird üblicherweise mit einer kleinen Geldstrafe in die Kompaniekasse sanktioniert.

"Insofern habe nicht nur ich mich gewundert, als die Quirinus Kompanie bei der montäglichen Parade vor unserem neuen Schützenkönig geschlossen in wirklich knallbunten Socken an uns vorbeimarschierte", sagt Brudermeister Michael Geitner, der Chef der Kalkumer Sebastianer.

Johannes A. Stock, der die Idee zu dem bunten Sockenspektakel hatte, klärte aber den Chef noch im Laufe des Abends über die Aktion auf. "Pro Socken waren fünf Euro Strafe fällig, die einem guten Zweck zugeführt werden. Wir wollten Aufsehen provozieren, um für unsere Aktion zu werben", sagt Stock. Geitner war von der Idee so begeistert, dass er die anwesenden Festgäste des Krönungsballs bat, die Quirinus Kompanie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Er veranlasste eine Hutsammlung und diese übertraf alle Erwartungen. Innerhalb weniger Augenblicke füllten sich unter tosendem Applaus die herumgereichten Hüte. "Beim Nachzählen ist uns zwischendurch die Sprache weggeblieben, weil aus unserer kleinen spaßigen Idee plötzlich 2400 Euro geworden waren", so Constantin Erckenbrecht. Er wurde als Träger der schlimmsten Fußkleidung gewählt und durfte bestimmen, wohin die Gelder gespendet werden. Erckenbrecht entschied sich für das Kinderhospiz Regenbogenland, dass sich zu 75 Prozent aus Spenden finanziert. Stock: "Die hohe Spendensumme ist für uns nicht nur eine Bestätigung, sondern auch Verpflichtung, die Aktion 2017 zu wiederholen." Das sieht der Schützenchef ähnlich. "Ich will den Mitgliedern der Quirinus Kompanie danken, verbunden mit der Bitte, die Aktion in den kommenden Jahren fortzuführen, damit wir das Kinderhospiz dauerhaft unterstützen können."

(brab)
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