Kaiserswerth Studentin entwirft ein Schiffsmuseum

Kaiserswerth · 2009 war bei Deicharbeiten in Kaiserswerth ein Plattbodenschiff aus dem 18. Jahrhundert gefunden worden. Studenten wie Michelle Kapousouzoglou haben Pläne für ein Ausstellungsgebäude entworfen, die man sich bis Samstag ansehen kann.

Professor David Vaner (hier mit einem Modell von Miriam Neukirchen) wollte von seinen Studenten Ideen für ein Sport- und Freizeitbad in Lörick.

Professor David Vaner (hier mit einem Modell von Miriam Neukirchen) wollte von seinen Studenten Ideen für ein Sport- und Freizeitbad in Lörick.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Der Stolz ist Michelle Kapousouzoglou ins Gesicht geschrieben. Elf lange Wochen hat sich die Architektur-Studentin der Hochschule Düsseldorf (ehemals Fachhochschule) für ihre Abschlussarbeit bei Professor Robert Niess damit beschäftigt, wie ein Ausstellungsgebäude für das 2009 bei Deichsanierungsarbeiten in Kaiserswerth gefundene Plattbodenschiff aus dem 18. Jahrhundert aussehen könnte. "Ich habe lange gebraucht, um einen Ansatz zu finden", sagt Kapousouzoglou. Am Ende hat es dann aber geklappt. Stolz präsentiert sie beim Tag der Offenen Tür, bei dem Absolventen ihre Abschlussarbeiten der Öffentlichkeit zeigen, ihr zweigeschossiges Gebäude, wie es auf einem realen, dreieckigen Areal in Kaiserswerth aussehen könnte. Im Erdgeschoss sind unter anderem Besucher-Kasse und ein Café geplant, im Obergeschoss wird das historische Schiff präsentiert, unter Fenstern, die für viel Tageslicht sorgen.

 Für ihre Abschlussarbeit hat Michelle Kapousouzoglou ein zweigeschossiges Ausstellungsgebäude entworfen. Im Obergeschoss soll das Plattenbodenschiff ausgestellt werden, im Erdgeschoss sind unter anderem Kasse und Café geplant.

Für ihre Abschlussarbeit hat Michelle Kapousouzoglou ein zweigeschossiges Ausstellungsgebäude entworfen. Im Obergeschoss soll das Plattenbodenschiff ausgestellt werden, im Erdgeschoss sind unter anderem Kasse und Café geplant.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Bis Samstag zeigen Architektur-Absolventen wie Michelle Kapousouzoglou ihre Arbeiten, und viele beschäftigen sich mit realen Fragen und Projekten. So haben sich alleine 17 Studenten mit der Aufgabe auseinandergesetzt, wie ein Museum, das als Außenstelle des Düsseldorfer Schifffahrtsmuseums fungieren könnte, für die Präsentation des ursprünglich vermutlich 15 Meter langen und drei Meter breiten Holzschiffes aussehen könnte.

Unter ihnen ist Nadine Keusen. Sie hat ein besonders stimmiges Konzept entworfen: Das Gebäude samt Fassade besteht aus Holz, um das Material des Ausstellungsstücks aufzunehmen, ein ausgefeiltes Beleuchtungskonzept sorgt dafür, dass das Schiff optisch immer im Mittelpunkt steht: Tagsüber arbeitet sie vor allem mit Tageslicht, abends mit künstlichem. Das Schiff sieht dabei aus, als ob es schweben würde. Das Gebäude ist im Erdgeschoss-Bereich verglast, um einen Blick auf den Rhein in Kaiserswerth zu ermöglichen und damit den Bezug zum Element Wasser herzustellen.

Die Idee, seinen Studenten dieses Thema für eine Abschlussarbeit zu stellen, kam aus Kaiserswerth, sagt Professor Robert Niess. Bei einem Rundgang zu einem anderen Hochschulprojekt sei er von Anwohnern auf das Plattbodenschiff angesprochen worden, was er als Thema für seine Bachelor-Studenten geeignet fand, weil das kleine Museum zum Beispiel überschaubar ist.

Die Ideen der Studenten sind - bei allen realen Bedingungen wie genauen Standortangaben für das Projekt - nicht darauf ausgerichtet, umgesetzt zu werden, sagt Professor Manfred Morlock vom Fachbereich Architektur: "Doch sie können mindestens interessante Denkprozesse in der Stadt anstoßen." Das trifft auf ein weiteres Projekt mit Düsseldorf-Bezug zu. Professor David Vaner hatte seine Studenten damit beauftragt, für das Strandbad Lörick ein Sport- und Freizeitbad zu entwerfen, damit das idyllische Areal auch im Winter benutzt werden kann.

(semi)
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