Kaiserswerth Gestaltung des Viertels bleibt unklar

Kaiserswerth · Die DWG will im Düsseldorfer Norden 180 neue Wohnungen bauen. Wie das Quartier dann aussehen wird, steht aber immer noch nicht fest.

 Zu diesem Entwurf hat die Jury den Wienstroer Architekten Anregungen zur Straßengestaltung mitgegeben.

Zu diesem Entwurf hat die Jury den Wienstroer Architekten Anregungen zur Straßengestaltung mitgegeben.

Foto: winstroer phase 2

Für eine Überraschung sorgte die Jury, die im Rahmen eines Gutachterverfahrens einen Entwurf zur Gestaltung eines neuen Wohnquartiers rund um die Verweyenstraße auswählen sollte. Trotz intensiver stundenlanger Diskussion konnten sich die Mitglieder, darunter Vertreter der Verwaltung, der Politik, der Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG) als Eigentümerin und externe Experten, nicht auf einen Gewinner einigen.

Stattdessen sollen nun zwei der fünf Teams, bestehend aus Architekten und Landschaftsplanern, ihre Entwürfe für die Bebauung erneut überarbeiten und die Anregungen der Jury darin aufnehmen.

"Alle fünf Arbeiten haben uns positiv überrascht, deshalb ist es auch so schwer gewesen, eine Entscheidung zu treffen", sagt Heiko Leonhard, Vorstandssprecher der DWG. Alle Teams hätten gut die Vorgaben umgesetzt, wie den möglichst großen Erhalt des Baumbestandes und eine Mindestanzahl an Wohnungen. Zudem mussten viele Auflagen beispielsweise zum Lärmschutz beachtet werden. Außerdem befindet sich das Areal in einer Wasserschutzzone, so dass die Tiefgaragen nicht vollständig unterirdisch errichtet werden können. Es ist deshalb immer ein Sockel zu sehen, auf dem dann die Wohngebäude errichtet werden.

Die beiden ausgewählten Sieger, Team 2, Wienstroer Architekten aus Neuss mit greenbox Landschaftsarchitekten, und Team 3, Druschke und Grosser Architekten aus Duisburg mit wbp Landschaftsarchitekten, haben nun rund sechs Wochen Zeit, ihre Konzepte zu überarbeiten. Anregungen und Wünsche der Jury gibt es beispielsweise zu den Abstand der Gebäude untereinander, der dadurch entstehenden Verschattung von Flächen, zu der Gestaltung von Eingangssituationen in das Quartier und zum Thema Verkehr. "Beim Team Wienstroer Architekten stellt sich etwa die Frage, ob die Straße, die durch das Wohngebiet führen soll, wirklich so breit und lang sein muss. Beim Team Druschke waren Jurymitglieder zum Beispiel nicht mit der Ausrichtung der Wohnungen zufrieden und die Tiefgarage mit 120 Plätze erschien zu groß", sagt Leonhard.

Am 12. April wird die Jury den für das Areal am besten geeigneten überarbeiteten Entwurf auswählen, der als Grundlage für das anschließende Bebauungsplanverfahren dienen soll. Eine Beteiligung durch die Öffentlichkeit ist dabei nicht mehr vorgesehen. Diese hatte stets ein großes Interesse an der Entwicklung des Gebietes gezeigt. Mehr als 100 Zuhörer, darunter Politiker, Anwohner und Vertreter verschiedenster Kaiserswerther Institutionen, kamen jeweils zu den drei öffentlichen Veranstaltungen des Gutachterverfahrens, um sich zu informieren und Wünsche und Bedenken vorzutragen. Befürchtet wurde unter anderem, dass es künftig auf der ohnehin schon engen Walburgisstraße regelmäßig zum Verkehrschaos kommen könne und, dass die Wohnhäuser zu hoch geplant werden.

Gerechnet wird damit, dass das Bebauungsplanverfahren rund eineinhalb Jahre dauern wird. Ende 2017 könnte dann mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden, der, ebenso wie die beiden anderen Bauabschnitte, zwischen 12 und 18 Monaten dauern wird.

Wer sich für die Pläne interessiert, kann diese vom 29. Februar bis 11. März Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 16 Uhr und Freitag von 8.30 bis 12 Uhr bei der DWG in der Wagnerstraße 29 ansehen

(brab)
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