Itter Premiere: Schützen organisieren das Kinderfest in Itter

Itter · Das Kindsein hat sich über die Jahre ganz schön verändert. Wurde früher rotziger Fußball gebolzt, so spinnen die Kleinen heute lässig ihr "Fidget". Doch auf dem Festplatz an der Jagengrenze gab es am Wochenende beim Kinderfest vor allem zeitlosen Spielespaß nach alter Schule zu erleben.

 Gehört zu den Attraktionen des Itterfestes: das Eierlaufen (im Bild die sechsjährige Naomi) mit festen Tennisbällen.

Gehört zu den Attraktionen des Itterfestes: das Eierlaufen (im Bild die sechsjährige Naomi) mit festen Tennisbällen.

Foto: Anne Orthen

Einer der Höhepunkte: Ein Wettstreit im legendären Geschicklichkeitskampf Eierlaufen - in Itter übrigens in der Variante mit bruchfesten Tennisbällen praktiziert. Auch konnte man tapferen Handläufern beim Schubkarrenrennen zusehen. Im kleinen, trotz mancher Neubauten im eigenen Dorfkern noch immer ländlich geprägten Stadtteil Itter hat das Kinderfest eine lange Tradition. Ausrichter war bislang die Pfarrgemeinde. Nun stemmte zum ersten Mal die St.Hubertus Schützenbruderschaft Itter, die mit gut hundert Mitgliedern zu den Brauchtumsvereinen gehört, eine Jugendsause. Gemeinsam mit der rund zwanzigköpfigen Regimentsjugend kümmerte sich Jugendwart Christian May mit Akribie um die Organisation. Durch blauen Himmel (mit ein paar Wolken) wurde das Helferteam für seinen Einsatz entlohnt. Zum Feststart schaute May glücklich aus: "Seit dem Frühjahr reiften die Ideen. Diesmal ist es noch überschaubar, wenn es läuft, wird es nächstes Jahr mehr."

An der Farbtheke der Kinderschminkerin Sabrina Herbst verwandelten sich kleine Menschen in Fabelwesen: Auch Herbst gehört zum Itterregiment und schminkte erstmalig, aber mit vollem Gestaltungswillen: "Alle Schminkwünsche, die wir hinbekommen könnten, versuchen wir hier auch zu erfüllen." Es war deutlich zu sehen, dass die Lust an der Verwandlungskunst den Nachwuchs noch immer fasziniert. Bei den Mädchen besonders beliebt war die geheimnisvolle Sternenkind-Maske "Venus": eine kunstvolle Version der Rockschminker von Kiss.

Ein Stück in Richtung der Jedi-Technologie ging es beim Scheibenschießen mit dem Lasergewehr. Solche Simulationsgeräte sind - anstatt der mit handfester und deshalb teurerer Munition geladener Luftgewehre - für junge Sportschützen bereits Standard.

Die zahllosen Eltern oder Großeltern widmeten sich meist den Leckereien vom Grill, wo von feiner bis grober Bratwurst bis zum Nackensteak alles Mögliche geboten wurde. Als Brutzelmeister agierten Schützensprecher Robert Aust und Schützenchef Norbert Schmitz: "Wir haben hier keine Schule am Ort und so brauchen wir besondere Wege, um die Jugend auf unser Vereinsleben aufmerksam zu machen. Im letzten Jahr gab es hier das Schulzirkuszelt auf dem Festplatz, nun das Kinderfest."

(RP)
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