Holthausen Mozart-Requiem mit Königs Chören

Holthausen · Die Chöre Düsseldorfer Rheinbogen mit Orchester und Solisten erarbeiteten Mozarts Werk. Ein Besuch der Generalprobe.

 In St. Joseph erlebten gestern Abend viele interessierte Zuhörer die Aufführung von Mozarts Requiem.

In St. Joseph erlebten gestern Abend viele interessierte Zuhörer die Aufführung von Mozarts Requiem.

Foto: von Ameln

"Als er seinen Tod vorhersahe, sprach er mit dH: Süßmeyer, itzigem K. K. Kapellmeister, bat ihn, wenn er wirklich stürbe ohne es zu endigen, die erste Fuge, wie ohnehin gebräuchlich ist, im letzten Stük zu repetiren, und sagte ihm ferner, wie er das Ende ausführen sollte, wovon aber die hauptsache hie und da in Stimmen schon ausgeführt war. Und dieses ist denn durch H. S. wirklich geschehen".

So schilderte Constanze Mozart die Fertigstellung des 'Requiem', das Wolfgang Amadeus bei seinem Tod am 5. Dezember 1791 unfertig hinterließ. Darüber, ob Franz Xaver Süßmeyr wirklich ganze Teile neu komponiert hat, diskutieren Fachleute immer wieder und produzieren neue Fassungen des Mozartschen Werkes bis hin zu einer Urtext-Ausgabe.

In der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen, zu der die Gemeinden Himmelgeist, Holthausen, Itter und Wersten gehören, hatte sich Kantorin Pamela König zu Beginn des Jahres für die Süßmeyr-Fassung entschieden. "Nach Ostern haben wir begonnen mit der Probenarbeit", sagt Pamela König, die als Kirchenbereichsmusikerin alle Chöre der Gemeinde leitet. "Hier stehen jetzt der Kirchenchor Holthausen, der Singekreis Holthausen, das Ensemble vox humana und einige Gäste, die ihre Stimmen einbringen."

Um die 100 Sängerinnen und Sänger warten dichtgedrängt hinter dem Orchester auf den Beginn der Generalprobe. Pamela König hebt den Taktstock und gibt den Einsatz zum 'Introitus'. Im Piano setzt das Orchester ein, bereitet in sieben Takten den Einsatz der Chorbässe vor. Kraftvoll ist deren Einsatz, nacheinander folgen Tenor, Alt und Sopran. Die Sechzehntel laufen gut in den Stimmen, also kein Grund für König, den Fluss zu unterbrechen. Erst nach dem Kyrie hält sie an, gibt dem Orchester Hinweise. "In Takt 28 und in 47 bitte zurücknehmen", sagt die Dirigentin, die ihre klaren Vorstellungen dem Chor in den Proben schon vermittelt hat. Jetzt führt sie Orchester und Chor zusammen.

Behende ist sie während des Gesangs von ihrem Podest gesprungen, bis in die Hälfte der Kirche gegangen, hat den ankommenden Klang geprüft. Rhythmisch präzise und gut artikuliert erklingt das "Dies irae", bevor das erste Solo mit Bariton Bernhard Hüsgen zu hören ist: "Tuba mirum". Tenor Florian Simson stimmt mit ein, Altistin Dörte Högener und Sopranistin Ricarda Holtkamp schließen sich an. Ein ausgezeichnetes Quartett, wie sich auch beim "Recordare" zeigt.

Mit fortdauernder Probe werden die Unterbrechungen seltener. Piano und forte kommen an den richtigen Stellen, die Fugen laufen. Solisten Chor und Orchester arbeiten konzentriert für die Aufführung am Sonntag.

Im leeren Kirchenschiff von St. Joseph in Holthausen klingt noch alles sehr hallig, der zu erwartende Besucheransturm wird das im Konzert ändern. Pamela König kann sehr zufrieden sein.

(RP)
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