Holthausen Knirps-Mobil macht jetzt Winterpause

Holthausen · Die Kinder, die sich beim Knirps-Mobil regelmäßig Spielzeug ausleihen, müssen darauf nun bis Ende März verzichten. Denn der gelbe Schulbus macht bis dahin Winterpause. In der Zwischenzeit werden die Spielsachen repariert.

 Das Knirps-Mobil machte zum letzten Mal im Jahr Station auf dem Kamper Acker in Holthausen. Nun müssen die Kinder bis zur nächsten Knirps-Saison warten, um wieder Spielzeug leihen zu können.

Das Knirps-Mobil machte zum letzten Mal im Jahr Station auf dem Kamper Acker in Holthausen. Nun müssen die Kinder bis zur nächsten Knirps-Saison warten, um wieder Spielzeug leihen zu können.

Foto: olaf Staschik

Bilal nimmt begeistert das Angebot des Knirps-Mobils wahr und kurvt mit einem Balance-Rad ohne Lenker über den glatten Asphalt der Rollschuhbahn am Kamper Acker. Und er ist an diesem Nachmittag bei strahlender Herbstsonne bei weitem nicht der Einzige. Zahlreiche Kinder stehen alleine oder mit ihren Eltern Schlange, um ein Bobbycar, Balance-Rad, einen Roller oder ein anderes Gefährt zu ergattern, Hula-Hoop-Reifen und Eimerstelzen sind ebenso begehrt. Die Mitarbeiterinnen des mobilen Spielangebots haben alle Hände voll zu tun und nach kurzer Zeit ist alles, was Räder hat, unterwegs.

Der Bund Deutscher Katholischer Jugend (BDKJ) schickt seit mehr als zehn Jahren sein Knirps-Mobil in die Stadtteile. Diese Woche war es der letzte Einsatz der Saison im Düsseldorfer Süden, bevor der gelbe Bus in sein Winterquartier fährt.

"Dann steht die Statistik an und wir prüfen, wie unser Angebot an den verschiedenen Spielstätten angenommen wurde. Außerdem werden die Sachen repariert", fasst Pädagogin Rabea Bruns-Albrecht die vor ihr liegenden Aufgaben zusammen. Bilal und sein Freund Mohammed kreuzen derweil Arme schwenkend mit ihren Rädern über den Platz. "Es ist nicht schwer, man muss nur beim Abbiegen das Gewicht verlagern", erklärt der 13-Jährige. Neben den Größeren sind auch eine Reihe echter Knirpse unterwegs. Zwei von ihnen liefern sich ein Dreirad-Rennen. Die dreijährige Celina strampelt hingegen mit einem Bobbycar auf ihre Eltern zu. "Wir sind zufällig hier vorbeigekommen und finden das ist eine gute Aktion", meint Vater Xerxes Schaparast. Die Familie aus Himmelgeist kennt das offene Spielangebot nicht. "Dass man auch soziale Kontakte knüpfen kann, gefällt mir", ergänzt seine Frau den positiven Eindruck.

Inzwischen verteilen die beiden Mitarbeiter des BDKJ kostenfrei Kaffee und Kuchen - und wieder stehen die Leute Schlange. "Am Kamper Acker ist immer viel los, die Leute aus der Umgebung kennen uns. Rund 30 bis 40 Kinder kommen regelmäßig", sagt Rabea Bruns-Albrecht. Die Flüchtlinge aus der Umgebung hätten ihre Zurückhaltung aufgegeben und nähmen seit rund fünf Wochen das Angebot verstärkt wahr. "Gespräche mit den Eltern und Müttern ergeben sich von selbst, wenn die Kinder spielen", sagt Rabea Bruns-Albrecht. Die Mütter würden nach anderen Angeboten fragen. So engagiere sich der BDKJ auch bei den Düsselferien.

Kerstin Watteroth sitzt auf der Umrandung des Rollschuhplatzes und beobachtet ihr kleine Tochter Sophia. "Ich finde es schön, dass es so viele unterschiedliche Fahrzeuge gibt", meint die Holthausenerin, während die Zweieinhalbjährige mit wippendem Pferdschwanz gekonnt auf einem Laufrad knapp vor ihrer Mutter abbremst. Für ihre Sophia sei jedes Mal Knirps-Mobil-Zeit.

"Knirps" ist zwar ein Kosename für kleine Menschen, in diesem Fall stehen die Anfangsbuchstaben für: Kinder, Nachbarn, Initiative, rollend, Partnerschaft und Spielplatz.

(RP)
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